Zebralla!

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Datum: 14.06.2015 | VÖ: 22.05.2015 | Herausgeber: Turbine Medien | Kategorie: Kabarett & Komik

"Eine groteske Familienserie", so lautet der Untertitel zu der 12-teiligen ARD-Serie "Zebralla!" mit der Komiker-Legende Dieter Hallervorden in der Hauptrolle. Dieser Untertitel ist absolut zutreffend, denn in der von 2000-2001 ausgestrahlten Serie dreht es sich um einen auf den Kopf gestellten Generationenkonflikt. Jürgen Zebralla, gespielt von Hallervorden, ist im Rentenalter und hat sich gerade von seiner Frau getrennt, ist aber immer noch eine Art später Revoluzzer und wagt sich daran, noch einmal ein Studium zu beginnen. Er zieht als Untermieter bei seinem Sohn Ingo ein, gespielt von Frank Lüdecke, der das komplette Gegenteil von seinem Vater ist. Ingo ist stets seriös, korrekt, vernünftig, immer im Anzug und hat ständig nur seine Finanzen im Kopf. Andauernd hat er etwas an seinem Vater, seiner Lebensweise, seinen Freunden und seinen Umgang mit Geld auszusetzen. Dafür ist Jürgen die materialistische und überkorrekte Einstellung seines Sohnes ein Dorn im Auge. So gibt es regelmäßig Zündstoff im Hause Zebralla. Nicht nur mit dem Geld hat der frischgebackene Seniorenstudent Jürgen seine Probleme, auch mit der modernen Technik steht er auf Kriegsfuß und ist mit der Bedienung eines Geldautomaten und dem Kauf eines Computers hoffnungslos überfordert. Auch mit dem Studium kommt er nicht so gut voran und der Professor, der vom Alter her sein Sohn sein könnte, ist nicht wirklich zufrieden mit ihm. Dann wäre da außerdem noch Ingos Mutter bzw. Jürgens Exfrau, gespielt von Gundula Petrovska, die sich in der Serie ebenfalls sehr häufig sehen lässt. Wenn sie nicht gerade beim Shoppen ist, lässt sie sich unter anderem auf dem Balkan von radikalen Extremisten die Zähne machen, ohne wirklich zu wissen, was sie da eigentlich tut.

Wer "Hallervorden's Spott-Light" gerne gesehen hat, wird auch diese vor Publikum aufgezeichnete Serie mögen. Die Besetzung ist die gleiche, nämlich das gut eingespielte Team des von Hallervorden gegründeten Kabaretts "Die Wühlmäuse". Dementsprechend bestimmt auch der typische Humor dieser Truppe die Serie, die dadurch nicht einfach nur eine sehr unterhaltsame Familienkomödie ist, sondern auch ein brillanter Spiegel der damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse. Für die Serie als solche gibt es daher eine hundertprozentige Empfehlung. Hingegen die DVD-Veröffentlichung von Turbine Medien enttäuscht doch etwas. Außer einer kurzen Einleitung von Dieter Hallervorden zum Hintergrund der Serie befinden sich nämlich keinerlei Bonusmaterial darauf, sondern nur die Folgen. (jh)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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