Inbred

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Datum: 02.08.2015 | VÖ: 31.10.2014 | Herausgeber: Alive - Vertrieb und Marketing/DVD | Kategorie: Film

Oha, was gab es seinerzeit für einen Aufschrei in der Horrorfan-Gemeinde als "Inbred" in Deutschland auf DVD erschien. Es hagelte schlechte Kritiken. Dabei war es nicht der Film, der heruntergemacht wurde, sondern die Entscheidung, nahezu sämtliche Gewaltszenen herauszuschneiden. "Eine Beleidigung für jeden mündigen, volljährigen Bürger!" gehörte da noch zu den harmloseren "ußerungen.
In der Tat: Eine dermaßen plumpe Kürzung hat es vorher wohl noch nicht gegeben. So fehlen ganze Filmzusammenhänge, weshalb man der Story nicht mehr richtig folgen kann. Und auch bei der Musik merkt man die Lücken überdeutlich. Nun jedoch gibt es einen Grund zum Jubeln für alle Splatter-Freunde, denn Alive hat den ungeschnittenen Director's Cut veröffentlicht, so dass einem unverfälschten Filmerlebnis nichts mehr im Wege steht und man sich voll und ganz der Handlung nebst seiner Ekelszenen widmen kann:

Jeff und Kate haben es nicht leicht: Als Sozialarbeiter müssen sie mit einer Gruppe kleinkrimineller Jugendlicher aufs platte englische Land. Im Dorf Mortlake sollen die Straftäter gemeinnützige Arbeit leisten. Die Bewohner des Kaffs sind jedoch alles andere als gastfreundlich: Sie haben eine ganz eigenartige Idee von Unterhaltung. Da kommen ihnen Jeff, Kate und die Kids gerade recht - das Sprichtwort "Die Sau durch das Dorf jagen" erreicht bei "Inbred" eine völlig neue Dimension...

In seiner Machart erinnert der Splatterfilm aus dem Jahr 2011 an Tobe Hoopers "Texas Chainsaw Massacre" oder Gordon Lewis' "2000 Maniacs!". Nichts ist den verrückten Einwohner zu schade, um es nicht als Waffe und Folterinstrument einzusetzen und reichlich Blut fließen zu sehen. Dabei gibt es zwar genug Widerliches zu erleben, der Humor kommt allerdings nicht zu kurz, denn die Charaktere sind einfach zu absurd - sei es der Möhren-Mensch, der senile Barkeeper oder der riesige Schlachter. Auch nehmen die Schauspielerinnen und Schauspieler ihre Figuren nie allzu ernst und agieren mit viel Spiellaune. Zweifelsohne braucht man einen starken Magen, um das Gemetzel ertragen oder sogar genießen zu können. Fest steht jedenfalls: Wer Splatter mag, wird "Inbred" lieben und sich höchstens etwas enttäuscht darüber zeigen, dass die Spannung ab und an ein wenig auf der Strecke bleibt.

Der über zehn Minuten längere Director's Cut beinhaltet neben der deutschen auch die englische Originaltonspur. Allerdings vermisst man Bonusmaterial schmerzlich. Ein Blick hinter die Kulissen, Infos zu den Spezialeffekten und Masken wären ein feiner Zug gewesen. Aber vielleicht sollte man einfach nur froh sein, endlich die unzerstückelte Version sein eigen nennen zu dürfen. (bv)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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