Mass Effect 3

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 15.02.2014 | VÖ: 08.03.2013 | Herausgeber: Electronic Arts | Kategorie: PlayStation 3

Die epische Saga um Shepard und das Schicksal des Universums geht in den finalen dritten Akt: die Reapers sind zurück. Dieses Mal meinen sie es ernst und fahren einen Großangriff auf die Erde. Kaum hat das Spiel begonnen, ist der Blaue Planet schon ein Trümmerfeld unter Reaper-Besatzung.
Die synthetischen Aliens namens Reaper kennen wir noch aus dem ersten Teil der "Mass Effect"-Trilogie. Damals suchte die Vision der völligen Zerstörung allen Lebens im Universum Shepard heim und genau deswegen sind die Reaper nun gekommen. Alles Leben soll enden.
Um dies abzuwenden wird Shepard in die weiten der Galaxie entsandt, um alle Rassen für den gemeinsamen Widerstand zu einen. Egal ob Krogan, Quarian oder Turian - jeder Soldat, Sanitäter oder Pilot zählt. Leider ist aufgrund der bekanntermaßen angespannten Situation zwischen den Rassen der gemeinsame Widerstand gegen die Reaper nicht mit einem einfachen Telefonat organisiert. So manche Rasse will lieber mit aller Macht den eigenen Planeten bis auf letzte verteidigen, anstatt sich zu einem Großangriff abziehen zu lassen. Ein ums andere Mal stößt Shepard auf Widerstände gegen die gemeinsame Sache und muss mit gewohntem Mut und Ehrgeiz die Dinge selbst in die Hand nehmen. Währenddessen rücken die Reapers unerbittlich voran und besetzen ein Sonnensystem nach dem anderen.
Als ob der drohende Untergang aller Lebensformen nicht schon genug wäre, tritt auch noch Cerberus auf den Plan und sabotiert Shepards Pläne so gut es geht, denn der Illusive Man ist der Überzeugung, mit den richtigen Mitteln die Reaper kontrollieren zu können. Er sieht sie als den nächsten Sprung in der Überlegenheit der Menschen.

Dass der Illusive Man und Shepard nicht mehr zusammenarbeiten, sollte Kennern der Spielereihe komisch vorkommen. Zuletzt kooperierte man doch. Seit Teil 2 sind einige Monate ins Land gegangen und Shepard ist von Cerberus zurück zur Allianz gewechselt. Als "Dank" für die Zusammenarbeit mit dem Illusive Man gab es von der Allianz erst einmal eine Freistellung vom aktiven Dienst. Dass diese mit dem hereingebrochenen Krieg hinfällig ist, dürfte klar sein. Also ist Shepard wieder mit der Normandy im Weltall unterwegs. Wieder dabei sind viele alte Bekannte wie Joker, Garrus oder Liara. Andere bekannte Gesichter gibt es natürlich auch, aber es soll nicht zu viel verraten werden. Neu im Team ist der leicht großmäulige Lieutenant James Vega - ein muskelbepackter Macho und rabiater Soldat. Zwar bekannt aber erneuert ist EDI - die künstliche Intelligenz der Normady. In diesem Spiel bekommt sie einen künstlichen Körper, sodass man nun den Bordcomputer physisch mit auf Bodenmissionen nehmen kann. Genau aus diesen beseht wie immer ein Großteil des Spiels: zwei Kameraden auswählen, Ausrüstung und Fähigkeitspunkte zuweisen und los geht's. Bei der Ausrüstung ist Hersteller Bioware wieder etwas mehr in Richtung des ersten Teils der Reihe gegangen. Man kann nun wieder Waffen modifizieren, z.B. den Schaden oder die Genauigkeit erhöhen oder das Gewicht reduzieren. Letzteres wirkt sich auf das Wiederaufladen der Sonderfähigkeiten aus: ist man zu schwer bepackt, laden sich die Kräfte besonders langsam wieder auf. Damit soll der Spieler dazu gebracht werden, selbst nur zwei Waffen zu tragen und sein Team taktischer auszuwählen.
Verschiedene Rüstungen gibt es auch wieder. Entweder man kauft sich ganze Sets oder man stellt sich aus den Teilen für Kopf, Schultern, Arme, Rumpf und Beine seine eigene Montur zusammen und verteilt damit Boni auf Werte wie Gesundheit oder Schilde u.a.. Grenzen setzen einem dabei nur die eigenen Finanzen, die wiederum durch abgeschlossene Missionen und ein klein wenig Plünderei bei den Einsätzen aufgebessert werden. Stundenlang Planeten scannen und Mineralien sammeln muss man zum Glück nicht mehr!
Ist man mal nicht im Kampfeinsatz werden Dialoge geführt und Handlungsstränge gesponnen.

"Mass Effect 3" ist nun also die schwere Aufgabe zugekommen, die epische Saga um Shepard und das Universum zu Ende zu führen. Es ist nicht einfach, ein pauschales Urteil darüber zu fällen, ob diese Aufgabe gemeistert wurde.
Die Stimmung des Spiels ist jedenfalls deutlich anders als noch in den Vorgängern. Hier ist alles nochmal eine Stufe ernster und düsterer. Tod und Zerstörung liegen immer wieder in der Luft, denn es herrscht ja auch Krieg und ein solcher verbreitet immer Leid. Aber auch abseits des Themas des "eigentlichen Kriegs" wird man mit Konflikten konfrontiert, die sehr ernst aufgezogen sind und sich mitunter sehr düster entwickeln können. Nur so viel sei gesagt: in meiner Version von Teil 3 musste ich zwei Selbstmorde mit ansehen. Dass die Entscheidungen des Spielers Konsequenzen haben, ist bekannt, aber hier werden die Dinge in mitunter fatalistischer Konsequenz abgeschlossen - schließlich ist es der letzte Teil der Saga.
Auch die Kampfeinsätze fühlen sich ernster an. Deutlich mehr Gewissenhaftigkeit und Stressresistenz als bei Teil 2 sind nun gefordert. Gegen Ende des Spiels werden manche Abschnitte der letzten Mission derart schwer, dass hier echter Frust aufkommen kann - so starker, dass beinahe das ganze inhaltliche Erlebnis der Saga darunter leidet.

Ob die Saga nun würdig beendet wurde, lässt sich schwer sagen, ohne zu viel zu verraten. Eine solche Frage muss sowieso jeder für sich beantworten. Rein vom Spielspaß her hat Teil 3 seinem Vorgänger gegenüber abgebaut. Es gibt weniger Bewegungsfreiheit (es herrscht ja auch Krieg) und so mancher Handlungsfaden wurde etwas zu deutlich auf "Finale" getrimmt.
Nach wie vor grandios ist die Inszenierung des Erlebten. Auch Teil 3 wartet mit toller Grafik, tollen Sprechern und vereinzelt einfach grandiosen Einstellungen auf. Und auch wenn jeder seine ganz eigene Trilogie spielt, bin ich mir sicher, dass es nicht nur für mich auch in Teil 3 diese ganz besonderen Momente im Spiel gab - die Momente mit dem Kloß im Hals. (mp)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.