Amerika im Wohnzimmer - Die großen TV-Serien

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Datum: 06.01.2014 | VÖ: 10.09.2013 | Herausgeber: Komplett-Media | Kategorie: Dokumentation

"Da kann ich nicht, da kommt meine Serie." oder "Nur noch eine Folge." sind Sätze, die jeder Serienfan kennt und oft gedacht, vielleicht auch ausgesprochen hat. Serien erzählen uns nicht einfach nur kurze Geschichten, sie entspinnen eine Welt, die uns anzieht und in der wir uns gern verlieren und dann vielleicht sogar besser wiederfinden als ohne diese Erfahrung. Die Interview/Doku-Sendung "Amerika im Wohnzimmer" beleuchtet die Faszination TV-Serie und begrüßt dabei so ziemlich jeden Autor oder Darsteller einer großen Serie: Brian Cranston aus "Breaking Bad", Hugh Laurie aus "Dr. House", Roseanne Barr aus "Roseanne", Sarah Jessica Parker aus "Sex and the City" sowie etliche andere Schauspieler, Produzenten und Autoren nehmen vor der Kamera platz und ergründen den Zauber und das ganz Besondere all der Serien, die viele so lieben. Die vierteilige Reihe schaut in jeder Folge auf einen anderen Aspekt von Fernsehserien und wie sich dieser spezielle Punkt im Laufe der Jahrzehnte verändert hat: die Rolle des Mannes, die Rolle der Frau, die Rolle von Außenseitern und das Konzept des Helden.

Jede der Folgen zeigt den Weg eines bestimmten gesellschaftlichen Aspekts auf und zeichnet die Entwicklung nach, die dieser Aspekt innerhalb der Serien genommen hat. Serien spiegeln, kommentieren, karikieren und kritisieren die Wirklichkeit. Genau deshalb musste es zu Figuren wie Roseanne, Dr. House, Dexter oder Walter White kommen. Hier fanden Entwicklungen statt und das nicht nur in den Köpfen der Macher, sondern in der Gesellschaft an sich. Und als Menschen in der Gesellschaft wirkten sich die Dinge der Realität auf das Denken und Fühlen der TV-Macher aus. Hinzu kamen teilweise lächerlich überzeichnete Konzepte von perfekten Frauen und Männern in unerschütterlicher Harmonie, die durch das Fernsehen vermittelt wurde und denen keiner gerecht werden konnte.

In "Amerika im Wohnzimmer" erfährt man, wie die Schöpfer der TV-Ikonen vormlas selbst Fernsehserien erlebt haben und was sie dazu getrieben hat, neue und andere Formate zu entwickeln. Man erfährt direkt von den Darstellern, was ihre Figuren für sie bedeuten. Natürlich gibt es auch etliche Szenen aus jeder angesprochenen Serie zu sehen. Jeder Serienfan wird hier ganz deutlich die altbekannte Lust auf das geliebte Eintauchen verspüren.

"Amerika im Wohnzimmer" ist ein Doku-Schmuckstück, aber man muss es nicht unbedingt gesehen haben. Es werden vorrangig Dinge aufgezeigt, weniger hinterfragt oder wirklich kritisch untersucht. Natürlich kommt es zu kritischen "ußerungen, aber meist nur an den althergebrachten, längst überwundenen Formaten, die sich sowieso nicht mehr gegen ihre viel erfolgreicheren Nachfolger wehren können.
Dennoch lohnt sich diese kleine "Geschichtsstunde" in Sachen Fernsehserien, denn sie fühlt sich sehr ehrlich an, sehr aufrichtig und in keinster Weise aufgeregt oder reißerisch.

Schade ist nur, dass man nur die deutsche Tonspur geliefert bekommt, d.h. über den Stimmen der Interviewten liegt immer eine deutsche Stimme. Lediglich die gezeigten Szenen der Serien sind Originale mit Untertiteln. Etwas mehr Mut zur Authentizität wäre wünschenswert gewesen. (mp)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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