Helmut Schleich - Der allerletzte Held

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 26.10.2008 | VÖ: September 2008 | Herausgeber: Wort Art | Kategorie: Kabarett & Komik

Die Bezeichnung "Stammtischbruder" passt zu dem Kabarettisten Helmut Schleich eigentlich hervorragend. Würde man die Kabarettisten-Szene metaphorisch auf die Berufswelt übertragen, wäre Schleich der Metzger unter seinen Kollegen. Einfach, bodenständig, geradlinig und schon fast cholerisch. Aber im positiven Sinn! Schleich ist eine echte Type. Er wirkt wie ein bajuwarischer Berserker, der vor nichts halt macht und der kein Blatt vor dem Mund nimmt.

Selbst für bayrische Verhältnisse wird das Programm von Helmut Schleich sehr grob dargebracht. Sein aktuelles Bühnenprogramm trägt den Titel "Der allerletzte Held" und feierte im April 2008 in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft Premiere.

Die Grundthematik dieses Programms ist, wie der Name schon sagt, das Heldentum. Schleich bezeichnet sich selbst als Heldensammler. Er geht immer wieder auf das Thema ein und erläutert, wie wenig Gewichtung der Held und die Heldenverehrung in der heutigen Gesellschaft haben. Mit Witz und viel Ironie sucht Schleich "den letzten Helden" in der heutigen Welt. Dabei schweift er immer wieder ein wenig ab und beschäftigt sich immer wieder mit anderen Themen, wie den Jakobsweg oder Feng Shui, ohne dabei das Hauptanliegen aus den Augen zu verlieren.

Schleich schafft es, auf großartige Art und Weise, großes Kabarett aus der Sicht eines einfachen Bürgers machen. Ohne nur im Entferntesten Sinne in die Nähe des Niveaus eines bayrischen Stammtisches zu kommen, grantelt, poltert und schimpft er auf urbayrischer und sympathischer Art und Weise über die Bühne. Er schlüpft auch gerne in andere Rollen. Schleich imitiert in seinem Programm viele Stimmen und Persönlichkeiten, wie zum Beispiel den ehemaligen bayrischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. Dieser und andere Faktoren machen "Der allerletzte Held" zu einem sehr abwechslungsreichen und unterhaltsamen Bühnenprogramm, das man sich auch gerne ein zweites Mal anhören wird.

Die CD hat eine Spielzeit von knapp 77 Minuten wird in einem sehr schönen Digipak angeboten. Neben einigen Abbildungen findet man alle Tracktitel, eine Kurzbiographie und einen Text zu dem vorliegenden Bühnenprogramm. (sk)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.