Emperor - Kampf um den Frieden

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 20.09.2013 | VÖ: 04.10.2013 | Herausgeber: Ascot Elite | Kategorie: Film

Tommy Lee Jones steht wie kaum ein anderer Schauspieler für Qualität. Die Liste seiner herausragenden Leistungen, welche auch mittelmässige Stories retten können, ist entsprechend lang. Im Falle von "Emperor" steht er zwar nicht im Vordergrund der Story, ist mit seiner Schauspielkunst aber trotzdem eine Wohltat in einem ziemlich blassen Film der an seinem eigenen Anspruch scheitert.

Die grundsätzliche Story ist dabei so spannend wie schwierig: Das Ende des zweiten Weltkriegs ist gekommen. Japan hat nach den verheerenden Atom-Angriffen der USA kapituliert. Nun landet General MacArthur auf dem Inselstaat und soll entscheiden wie mit dem Japanischen Kaiser verfahren werden soll. Die Möglichkeiten scheinen klar: Hinrichtung als Kriegsverbrecher, ein fairer Prozess oder die Beibehaltung seiner Privilegien für den Wiederaufbau. Gerade wir Deutschen wissen wie weitsichtig die USA sich nach dem Krieg verhalten haben (der Wiederaufbau Westdeutschlands wäre ohne die USA niemals gelungen), allerdings sind die Rachegefühle gegen Japan alleine wegen dem Angriff auf Pearl Harbor ganz andere. Daher ist der Rahmen so vielversprechend: Übt man blutige Rache um in der Heimat zu punkten oder setzt man auf Wiederaufbau um langfristig einen neuen Partner zu gewinnen? Sinnvollerweise gibt General MacArthur diese Entscheidung an General Bonner Fellers (Lost-Star Matthew Fox) der aufgrund seiner Vorgeschichte die Kultur und Geschichte Japans sehr viel besser versteht. Dieser soll nun innerhalb von 10 Tagen eine Empfehlung schreiben.

Soweit besticht der Film erst einmal durch eine gute Story und eine gute Besetzung. Was dem Film am Ende aber jeder Klasse beraubt ist die völlig unnötige "Romantisierung". Denn Bonner Fellers sucht seine alte Liebe: Eine junge Japanerin in die er sich vor vielen Jahren verliebte. So wird aus einem anspruchsvollen Drama ein kitschiger und romantischer Film. Dieser Spagat gelingt dann leider gar nicht und beides kommt nicht zur Entfaltung. So bleibt unter dem Strich ein Film mit gutem Cast der weit unter seinen Möglichkeiten bleibt. Er ist keine Zeitverschwendung, aber historisch Interessierte können ruhig eine Fernsehausstrahlung abwarten. (sc)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.