GallowWalkers

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Datum: 07.08.2013 | VÖ: 20.08.2013 | Herausgeber: Ascot Elite | Kategorie: Film

Da ich mich persönlich als großen Thrash-Fan bezeichne und zum Abschalten auch gerne stumpfe (aber gutgemachte) Action sehe war die Vorfreude auf "GALLOWWALKERS" groß. Denn die Story verspricht einen Mix aus Italo-Western und Zombie-Action der etwas anderen Art. Und gerade im derzeit stark gehypten Zombie-Genre tut frischer Wind gut, denn derzeit setzt die Übersättigung ein. Allerdings sind auch die Ansprüche an die verschiedenen Untergenres gestiegen. Im klassischen Genre ist und bleibt Romero unerreicht, im Comedy-Sektor wurde mit "Shawn oft the Dead" und "Untote wie wir" alles gesagt und im großen Blockbuster Kino setzte "World War Z" gerade erst neue Standards (auch wenn die Fans der Vorlage zu recht ablehnen). Nun also eine klassische Geschichte über Rache und deren Auswirkungen im klassischen Western Ambiente. Ist es nun auch so gut wie es klingt?

Um die Frage gleich zu beantworten: Nein, so gut ist der Film nicht. Das liegt einerseits vielleicht an den hohen Erwartungen, zweitens aber auch an vielen handwerklichen Fehlern. Wesley Snipes spielt den verfluchten Aman. Dieser bemüht sich zwar um Gerechtigkeit und übt in Selbstjustiz Rache, allerdings bringt sein Fluch seine Opfer immer als Untote zurück. Natürlich Genretypisch solange bis diese den Kopf verlieren. Gerade dieses moralische Spannungsfeld zwischen Gerechtigkeit (wenn er die Vergewaltiger seiner großen Liebe tötet) und Sühne für die Selbstjustiz (wenn die Vergewaltiger zurückkommen und ihrerseits nun auf Rache brennen) und dem großen brutalen Finale bieten genug Stoff für eine tiefgreifende Fabel. Nicht anders ging Genre-Vater Romero damals vor als der die flüchtenden Menschen im Einkaufszentrum platzierte. Leider wird die Geschichte hier nur als loser Rahmen benutzt und bietet entsprechend wenig charakterliche Tiefe. Wäre aber auch halb so schlimm, wenn die Zombie-Action besser unterhalten würde. Tut sie aber leider bis auf wenige Ausnahmen nicht. Viele Effekte wirken lieblos bzw. antiquiert und dem Film fehlt entsprechend auch die Spannung.

Die-Hard-Fans von Wesley Snipes können zwar ruhig einen Blick riskieren, aber viele Genre-Freunde werden sich eher langweilen. Der Film ist in jeder Hinsicht durchschnittlich (ausser dem elektronischen Soundtrack, der schlicht fehl am Platz ist) und kann nie begeistern. Es gibt zwar schlechtere Werke, aber hier regiert die Trauer um das verschenkte Potential. Ich persönlich hoffe eines Tages auf ein Remake dass dieses Potential ausschöpft. (sc)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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