Sehr überraschend kam die Nachricht, dass Kult-Regisseur Franz X. Bogner eine Auszeit von seiner Erfolgsserie "Der Kaiser von Schexing" nimmt, um die eigentlich bereits 2005 abgeschlossene Serie "München 7" fortzusetzen. Unter dem Etikett "Heiter bis tödlich" setzt die ARD im werktäglichen Vorabendprogramm auf regionale Krimiserien. Bogner gelang das Kunststück, fast die komplette Schauspielerriege wieder zu vereinen, wenn auch einige liebgewonnene Charaktere in der dritten Staffel fehlten (U-Bahn Heinzi, Wasti).

Die acht neuen Folgen, verteilt auf 3 DVDs, spinnen die am Ende der dritten Staffel aufgeworfenen Handlungsfäden weiter. Es beginnt mit den Beziehungsproblemen von Felix und Sandra, und Sherrif Xaver Bartl vermisst seine Elfie, die sich heimlich aus dem Staub gemacht hat und nicht sofort zu Beginn der Staffel wieder zurückkehrt. Auch Xavers neuer Kollege "Dahuawafredl", der in einigen Folgen als Urlaubsvertretung für Felix auftritt, sorgt für Wirbel. Daneben sehen sich die Männer vom Revier 7 ihrer größten Herausforderung gegenüber, als die Dienststelle wegen Renovierungsarbeiten umziehen muss. Die Einsätze, die von Baumbesetzern über ausgesperrte Ehefrauen, Falschgeldschmuggler und australische Gastpolizisten gehen, fallen da gar nicht so sehr ins Gewicht, sondern sind lediglich ein Teil des Polizistenalltags.

Es fällt auf, dass das Ensemble des Reviers ein wenig mehr in den Vordergrund rückt als in der dritten Staffel, während die damals mit großem Tammtamm eingeführte und zuweilen überpräsente Monika Gruber ein wenig in den Hintergrund rückt. Das tut der Serie ausgesprochen gut, denn die Chemie zwischen den Polizisten (wie immer brilliant dargestellt von Hans Schuler, Winfried Frey, Jockel Tschiersch, Johannes Herrschmann und Dompteurin Luise Kinseher) trägt wesentlich zur Stimmung der Serie bei. Sehr erfreulich auch, dass sich Eisi Gulp in einem Gastauftritt seine Rolle als Feuerwehrkommandant Wasti wieder aufnimmt. Hier merkt man erst, wie viel reduzierter die dritte Staffel doch angelegt war.

Die drei DVDs werden im Plastikcase geliefert, auf Bonusmaterial wurde erneut verzichtet. Wie für eine Vorabendserie zu erwarten, ist der Ton deutsch (sowohl 2.0 als auch 5.1) und das Bild im 16:9-Format. Die acht Folgen kommen insgesamt auf knapp 400 Minuten.

Alleine schon die Tatsache, dass eine Kultserie weitergeführt wird, ist äußerst lobenswert. Nach wie vor ist Franz X. Bogner ein Mann der leisen Töne, der lieber auf seine Charaktere und die starken Schauspieler setzt als auf Effekthascherei. Und diese Rechnung geht erneut voll auf, auch die vierte Staffel "München 7" ist sehr zu empfehlen. (fk)

Wertung: (10 von 10 Punkten)