The Grateful Dead und ihre Fans (welche sich selbst "Deadheads" nennen) waren ein amerikanisches Phänomen der Popkultur. Zwar gab es auch ausserhalb der USA Erfolge, aber der wahre Kult spielte sich in der Heimat ab. Mit dem Bandstart in den 60er Jahren folgte ein schwer erarbeiteter Aufstieg, welcher sich vor allem auf den Live-Fähigkeiten der Band gründete. Mit ihrem Mix aus Jam-Session und Psychedelischen Elementen trafen die Jungs um Jerry Garcia den Zeitgeist und stehen noch heute für DIE HIPPIE BAND.

Kern der Veröffentlichung ist ein Zusammenschnitt aus vier Konzerten in der Blumen-Stadt San Francisco. Die Auftritte zeigen deutlich wie häufig die Band einfach improvisiert und wie sehr die einzelnen Konzerte sich voneinander unterscheiden. Das Ganze wird mit einem liebevollen Einblick in die Fankultur abgerundet.

Der Film zeigt so deutlich warum genau diese Band ihren Status verdient hat. Eine deutlich kritischere Betrachtung der allgegenwärtigen Drogen-Exzesse wäre zwar wünschenswert, gehört allerdings auch nicht wirklich zu den Kernaufgaben einer Banddokumentation. Dieser Kritikpunkt trifft leider auf die meisten Band- und Musikerdokumentationen zu.

Der bis heute nur auf VHS erhältliche "The Grateful Dead Movie" wird nun von Ascot überarbeitet auf DVD veröffentlicht. Da sowohl Bild wie auch Ton mit viel Liebe zum Detail digital überarbeitet wurde, gerät dies zur Feierstunde für Fans. Aufgrund des Materials aus dem Jahr 1974 darf man keine modernen Standards anlegen, aber wer noch eine VHS im Schrank hat wird die gelungene Arbeit erkennen. Dazu kommt eine ganze Bonus-Disc voller Extras, welche wirklich jedem Fan die Tränen in die Augen treiben. Dazu gehören mehrere Dokumentationen, 95 Minuten bisher nicht veröffentlichte Konzertauschnitte, umfangreiches Fotomaterial und weitere Informationen aus dem Archiv. Eine Vollbedienung für "Deadheads" und ein absolutes notwendiges Rock'n'Roll-Zeitzeugnis. Daher Kaufempfehlung ohne Einschränkung. (sc)

Wertung: (9 von 10 Punkten)