Unter der Regie von Timothy Bond ("Twisters - Die Nacht der Wirbelstürme", "Perfect Little Angels") entstand im Jahr 2001 "She - Herrscherin der Wüste". Der Film baut auf der Romanvorlage "Sie" des "Quatermain"-Autors Sir Henry Rider Haggard auf. Im Jahr 1887 erschien der Roman erstmals unter dem Titel ""She - A History of Adventure" und zählt mit über 83 Millionen Exemplaren in über 44 Sprachen zu den meistverkauften Büchern aller Zeiten. Seit 1908 wurde der Roman bereits vielfach verfilmt, wobei "She - Herrscherin einer versunkenen Welt" aus dem Jahr 1935 und "Herrscherin der Wüste" aus dem Jahr 1965 u.a. mit Ex-Bond-Girl Ursula Andress zu den erfolgreichsten Adaptionen zählen.

Leo Vincey (Ian Duncan) stößt knapp 20 Jahre nach dem Tod seines Vaters auf dessen großes Geheimnis. Und so macht sich der Sohn nach dem Ende des Ersten Weltkrieges mit ein paar Freunden in "gypten auf die Suche nach der versunkenen Felsenstadt Kuma. Doch die Expedition verläuft nicht wie vom Team geplant. Denn in Kuma trifft der Trupp auf die unsterbliche Königin Ayesha (Ophélie Winter). Diese glaubt in Leo einen ihrer Liebhaber wiederzuerkennen, welcher vor 200 Jahren verstorben ist. Also macht sie sich daran, Leo durch die Liebe zu sich in die Unsterblichkeit zu locken.

Leider ist diese Verfilmung ein blendendes Beispiel dafür, dass ein erfolgreicher Roman noch lange keine Garant für ein ebenso erfolgreichen Film ist. Zumindest nicht bei der 2001er-Verfilmung. Während man sich den Film ansieht, sticht dem Zuschauer sofort ein heutzutage äußerst bekanntes Gesicht ins Auge: das von Christoph Waltz. Seinen internationalen Durchbruch feierte der deutsch-österreichische Schauspieler im Jahr 2009 in Tarantinos "Inglorious Basterds", und zu Zeiten von "She" hätte das wohl niemand gedacht. Denn selbst Christoph Waltz kann in einem dermaßen unterirdischen Streifen nicht sein Können entfalten und zur Geltung bringen.

Unter dem Strich kommt "She - Herrscherin der Wüste" nicht gut weg, was besonders an der nicht authentischen Gesamtdarstellung liegt. Kostüme und Make-Up (hier ist vor allem Ayesha zu beachten) sind sehr unglücklich gewählt und auch die Hintergrundrecherche zu diesem Abenteuerfilm wurde nicht gründlich gemacht. Die 2001er - Version ist nicht besonders empfehlenswert, dann lieber zur Verfilmung von 1965 greifen. (js)

Wertung: (3 von 10 Punkten)