"No Country for Old Men" konnte bei den diesjährigen Oscar-Verleihungen ganze vier der begehrtesten Filmpreise einheimsen " unter anderem in den beiden wohl wichtigsten Kategorien: Die Coen-Brüder (Blood Simple, Miller's Crossing, The Big Lebowski, Burn after reading) wurden für ihre Regiearbeit mit dem Oscar belohnt, ebenso wurde "No Country for Old Men" als bester Film gekürt. Überraschend ist diese Tatsache allemal, da die moderne Mischung aus Western, Thriller und Action alles andere als mainstream-typisch ist. Der Film bietet zudem tiefschwarze Dialoge und eine recht krasse Gewaltdarstellung.

Texas in den 80er Jahren: Kriegsveteran Llewelyn Moss macht mitten in der sandigen Pampa eine ebenso lohnende wie skurrile Entdeckung: Ein Jeep voll mit mexikanischem Heroin, mehrere Tote, ein Überlebender und ein Koffer voller Geld werden von ihm vorgefunden. Er verhält sich zunächst sehr umsichtig und beobachtet die Umgebung, bevor er sich den Koffer schnappt. Damit zieht er einige Verfolger auf sich: Zum einen die Mexikaner, denen das Geld gehörte, zum anderen den Auftragskiller Anton Chigurh (Javier Bardem) und Sheriff Ed Tom Bell (Tommy Lee Jones). Auf seiner Seite hat Moss dabei nur den Sheriff, der ihn und seine Frau schützen will. Es beginnt ein Katz- und Mausspiel, bei dem einige mehr oder weniger Beteiligte ihr Leben lassen, meist durch den durchgeknallten, immer souveränen Chigurh. Die Darstellung von Javier Bardem (Collateral) wurde ebenfalls mit dem Oscar für den besten Nebendarsteller belohnt.

"No Country for Old Men" ist ein spannender Film, der gleichermaßen von der Darstellung der Charaktere als auch von der Action und den Dialogen lebt, und zwar in einem sehr homogenen Verhältnis. In wenigen Filmen ist es zudem möglich, gleichermaßen mit dem Guten (wenn man Moss denn hier als solchen bezeichnen kann) als auch dem Bösewicht mitzufiebern. Hier ist das möglich, weil sowohl Moss als auch Chigurh ihre ganz großen Momente haben. Moss ist nicht der typische Gejagte, der eine Dummheit nach der anderen begeht und den Zuseher damit zur Verzweiflung bringt. Er geht intelligent und geplant vor, ist ein ebenbürtiger Gegner für den eiskalten Killer Chigurh. Der wiederum lebt von seinen absolut verrückten, tiefschwarzen Bemerkungen und Gesprächen, die für einige Lacher und Grübler zugleich sorgen. Sein spektakuläres Waffenarsenal tut sein Übriges dazu.

Der Film bleibt bis zum Ende spannend und konsequent. Die Darstellung der verschiedenen Charaktere ist hervorragend gelungen, ebenso die Inszenierung der Actionszenen.

Das Bild und der Ton der DVD sind einwandfrei und durchweg als gut zu bezeichnen. Die Extras sind ordentlich aber nicht überragend, das Making of stellt den Höhepunkt dar. (bf)

Wertung: (8 von 10 Punkten)