Es gibt viele Filme die mit den Erwartungen der Zuschauer spielen und dann viele geschickt verwobene Wendungen nehmen. Die gut gemachten lassen den Zuschauer dann nachdenklich zurück und erreichen so, trotz bester Unterhaltung, eine gewisse Tiefenwirkung. Gute Beispiele sind hier "inception" oder "The Sixth Sense". Und genau mit diesem Anspruch tritt "Harodim" an. Es soll gezeigt werden wie eine alternative Realität aussehen kann, wenn man Fakten anders deutet und zeigt, dass die bekannte Wahrheit über bedeutende Dinge nicht unbedingt stimmen muss. Ein hoch ambitioniertes Ziel.

In "Harodim" wird dies nun am Beispiel der Terroranschläge vom 11. September versucht. Denn der ehemalige Navy SEAL Lazarus Fell will herausfinden was damals wirklich passiert ist, da er bei den Anschlägen seinen Vater verlor. Da er aber keine Chance hat offiziell etwas zu erreichen greift er zu drastischen Mitteln: Er täuscht seinen Tot vor, geht in den Untergrund und jagt auf eigene Faust den verantwortlichen Terroristen. Und nach vier Jahren ist er tatsächlich erfolgreich und kann seine Befragung starten. Und diese Befragung, mit langen Theater-artigen Dialogen ist dann auch das Kernstück des Films. Denn hier erfährt Lazarus eine andere "Wahrheit" über die damaligen Geschehnisse.
Der Film versucht dabei so sehr seine "Verschwörungstheorie" mit Fakten und Argumenten zu untermauern, dass er leider vergisst was ein Film eigentlich sein soll: Unterhaltung! Die Protagonisten wirken nämlich Blut-und Emotionsleer bis zum Schluss. Gerade Lazarus und sein Gegenspieler wirken wie personifizierte Argumente ohne eigene Leidenschaften. Da man aber wenig unterhalten wird fängt man als Zuschauer an schon während des Films nachzudenken und die Argumente anzuzweifeln. So kommt am Ende weder das Gefühl auf dass alles ganz anders sein könnte, noch macht man sich weitere Gedanken. Dafür ist der gesamte Film zu konstruiert.

Schade ist es um all die interessanten Ansätze und das Potential des Films. So bleibt nur die durchschnittliche Schauspielerische Leistung und ein mäßig guter Film in Erinnerung. Die Blu-Ray kommt dafür in guter Bild-und Tonqualität und ist mit Full HD (1920 * 1080) technisch Up-to-Date. (sc)

Wertung: (5 von 10 Punkten)