Ausgerechnet Sex!

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Datum: 01.03.2013 | VÖ: 08.02.2013 | Herausgeber: Koch Media GmbH | Kategorie: Film

Die für Sat 1 produzierten Dienstagsfilme sind für gewöhnlich wie gehobenes Fast-Food. Man schaufelt sich das Menü rein, erlebt dabei zwar keine Geschmacksexplosion, fühlt sich aber für eine gewisse Zeit gesättigt und wohl. "hnlich ergeht es einem nach dem Ansehen der zahlreichen Komödien und Liebesgeschichten, die bisher auf dem Sender mit dem bunten Ball gelaufen sind. Sie sind keine Sternstunden der TV-Unterhaltung, wohl aber amüsant und tun nicht weh. Manchmal jedoch gibt es auch hier Ausnahmen und die Grenze des Erträglichen ist erreicht. So ergeht es mir bei "Ausgerechnet Sex!" des Regisseurs Andi Niessners aus dem Jahre 2011 mit "Verbotene Liebe"-Sternchen Valerie Niehaus und Musiker und Cobra-11-Helden Tom Beck in den Hauptrollen:

Niehaus gibt die Rolle der Hausfrau Marie, deren Mann unerwartet verstirbt. Um ihre Familie versorgen zu können, übernimmt sie die Führung des Unternehmens ihres Verblichenen... nichtsahnend, dass es sich dabei um eine Pornofilm-Produktion handelt. Nach Überwindung des ersten Schocks, spuckt sie kräftig in die Hände und gibt alles, um die Firma wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Alles könnte so unkompliziert verlaufen, wäre da nicht der berühmte Sexfilm-Darsteller Roy. Zwischen beiden fängt es schnell zu knistern an...

"Ausgerechnet Sex!" konnte bei seiner TV-Premiere am 13. September 2011 über 3 Millionen Zuschauer vor den Fernseher locken und erhielt weitestgehend gute Kritiken. Positiv hervorgehoben wurde vor allem, dass der Film gekonnt mit Porno-Klischees spiele, aber niemals in den Klamauk abrutscht oder seine Charaktere nicht ernst nehme. Aber gerade diese angezogene Handbremse ist es, die "Ausgerechnet Sex!" für mich unerträglich macht. So bekommt man 90 Minuten lang dümmliche Wortspielchen um die Ohren gehauen, über die man schon in der Grundschule nicht mehr wirklich kichern konnte: Tom Beck, alias Roy (Achtung, Brüller!) das Rohr, trägt ein knappes Römer-Outfit und stellt sich Marie (völlig farblos verkörpert von Niehaus) mit den Worten vor: "Wir drehen gerade \'Klitopatra " das Sexmonster vom Nil\'!". Im Hintergrund zu sehen ist ein Poster mit einem weiteren filmischen Highlight: "In Diana Jones"... herrje, wie viele Sexheftchen müssen die Macher durchgeblättert haben, um auf eine dermaßen große Anzahl ausgelutschter Gags zu kommen?

Aber Marie räumt den Laden schon auf: "Sodom und Gomorrha ist ja wohl eine Krabbelgruppe gegen die Sauerei hier!", "Dieses stumpfe Gerammel... warum macht man denn Liebe? Ja, weil man sich sympathisch ist!"...

... wer wissen möchte, wie sie das tut, der kann sich "Ausgerechnet Sex!" jetzt auf DVD zulegen. Ansonsten sollte man den Platz im Regal für amüsantere Produktionen freihalten. (bv)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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