In München steht ein Hofbräuhaus

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Datum: 25.02.2013 | VÖ: 15.09.2011 | Herausgeber: Morisel | Kategorie: Film

"In Berlin da wo wir wohnen " gibt es immer noch vier Zonen" - Wir schreiben das Jahr 1951. Der Krieg liegt nur wenige Jahre zurück, die Bundesrepublik ist noch sehr jung, eine politische und gesellschaftliche Entspannung ist aufgrund der Teilung, der Enteignungen und Inhaftierungen, der Besetzung und des kalten Krieges noch lange nicht möglich. Nach über 10 Jahren Krieg, Trauer, Angst, Hunger und Armut hoffen die Menschen endlich wieder einmal Ruhe finden zu können. Da bietet sich das Kino wie schon zu Kriegszeiten sehr gut an, ein wenig Ablenkung zu schaffen.

So wurden schon in den frühen 50er Jahren unzählige Lustspiele geschaffen, die Fröhlichkeit vermitteln sollten. Gerade der Heimatfilm hatte Hochkonjunktur, aber auch seichte Lustspiele, die zwar in der mühsamen Gegenwart spielten, aber trotzdem Zuversicht und unbeschwerte Lust am Leben vermitteln wollten.

Als bayrisch-preußische Koproduktion entstand unter der Spielleitung von Siegfried Breuer im Jahr 1951 das Lustspiel "In München steht ein Hofbrähaus", welches genau diese Unbeschwertheit versucht zu transportieren. Die Geschichte handelt vom Berliner Unternehmer Otto Kackelmann, der sein selbst erfundenes Cola-Produkt "Ko-Ka-Ki" auf dem Markt etablieren möchte. Als seine Tochter eine Reise nach München gewinnt und beschließt, ihre Mutter als Reisebegleitung mitzunehmen, entschließt sich Kackelmann ebenfalls mit seinem Automobil und seinen Produkten nach München zu reisen um "Ko-Ka-Ki" dort auf dem Oktoberfest zu verkaufen. Otto Kackelmanns Vetter Gustl Wurzinger lebt ebenfalls in München und ist mittlerweile Pächter des Hofbräuhauses. Aufgrund einer Streitigkeit, liegen sich die beiden Männer in den Haaren. Das ist auch der Grund, wieso eine Erbschaftsangelegenheit noch ungeregelt ist. Ottos Onkel hat den beiden Männern ein Erbe vermacht, das sie nur bekommen, wenn sie das Geld in ein gemeinsames Projekt investieren...

Das Ergebnis ist eine heitere Komödie, die viel Spaß macht, von der man aber auch keinen großen Tiefgang erwarten sollte. Ganz im Stile alter Filme mit Heinz Erhard oder Peter Alexander kriegt man hier eine kurzweilige Geschichte präsentiert. Besonders toll ist die Besetzung, die mit zahlreichen großen Namen der damaligen Zeit auftrumpfen kann. Mit von der Partie sind unter anderem Paul Kemp, Carl Wery, Liesl Karlstadt, Michl Lang, Rudolf Schündler, Rolf Olsen, Hans Richter oder der erster "Meister Eder" Franz Fröhlich.

Mit insgesamt knapp 100 Minuten Spielzeit bekommt man hier eine wunderbare Sonntags-Nachmittag-Unterhaltung geboten. Der Film bietet aufgrund der vielen verschiedenen Schauplätze, Schauspieler und Handlungsstränge eine Menge Unterhaltung und ist somit jeden Freund von alten deutschen Lustspielen zu empfehlen.

Die DVD-Veröffentlichung hat leider wenig Besonderheiten zu bieten. Die Aufmachung ist ansprechend und um das FSK-Logo nach Innen verfrachten zu können, ist das Produkt mit einem Wendeblatt und einem alternativen Titelbild versehen. Wenn man das Einlegeblatt wendet, hat man dann auf der Rückseite der Hülle keine Filminformationen mehr vorliegen, sondern eine Werbeseiten für weitere DVD-Veröffentlichung. Bild- und Tonqualität ist soweit in Ordnung, leider gibt es im ersten Drittel des Films einen kleinen Streifen im Bild der wohl erst bei der Digitalisierung des Materials rein gerutscht ist. Untertitel für Hörgeschädigte und sonstiges Bonusmaterial sucht man leider vergebens. Das eher schlicht gestaltete Menü präsentiert neben dem Hauptfilm einige sehenswerte DVD-Vorschaufilme.

Freunde von alten deutschen Komödien kann man diese DVD ans Herz legen. Perfekt geeignet für gemütliche Filmeabende und verregnete Sonntagnachmittage. (sk)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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