Jedes Jahr zur festlichen Weihnachtszeit kommt eine Flut von Filmen passend zum Fest. Meist sind die Werke entweder belanglos, kitschig oder verkrampft auf Besinnlichkeit getrimmt. Nur selten verirrt sich eine Perle in den Veröffentlichungsreigen. "Immer noch Liebe" will genau so eine glänzende Erscheinung sein. Der Filmtitel erinnert nicht umsonst an den beliebten Film "Tatsächlich Liebe". Und alleine die Besetzung zeigt schon ganz deutlich dass es ein ernsthaftes Unterfangen ist: Mit Martin Landau und Ellen Burstyn agieren zwei altgediente Oscar-Preisträger in den Hauptrollen.

Martin Landau spielt den alleinstehenden Robert Malone. Er ist sehr einsam und gerade in der Vorweihnachtszeit vermisst er seine verflossene Liebe. Eines Tages steht eine geheimnisvolle Fremde ältere Frau vor seiner Tür. Was wie eine zufällige Begegnung wirkt, entpuppt sich als etwas vollständig anderes und überraschendes. Vor allem aber beginnt eine romantische Geschichte zwischen zwei alten Menschen. Das Ganze wird allerdings vollkommen kitschfrei und realistisch erzählt. Es zeigt Einfühlsam wie sich Gefühle beim älter werden verändern und zwar anders werden, aber keinesfalls weniger stark als in der stürmischen Jugend. Sehr hoch rechne ich dem Film auch an, dass er kein klassisches Hollywood-Ende bietet (gerade in Weihnachtsfilmen oft unerträglich) sondern ein überraschendes und bewegendes Ende bereit hält. So beschäftigt der Film einen auch nach dem Schauen noch eine Zeit.

Alleine die Darbietung der beiden Hauptdarsteller ist Grund genug den Film zu schauen. Die ruhige und träumerische Erzählweise sollte dann sogar Menschen überzeugen, welche sonst nicht auf romantisches Kino stehen. Und vor allem kann der Film auch einer jungen Zielgruppe empfohlen werden. Denn die Geschichte ist zeitlos, und somit nicht nur für die Generation 50+.

Bild und Tonqualität der DVD sind state-of-the-art, allerdings bietet die Veröffentlichung keine nennenswerten Extras. (sc)

Wertung: (8 von 10 Punkten)