Blood Night - Die Legende von Mary Hatchet (Uncut)

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Datum: 12.11.2012 | VÖ: 04.10.2012 | Herausgeber: Sunfilm Entertainment | Kategorie: Film

Ein alter Fluch, ein mordlustiger Geist, ein Witchboard und eine Gruppe Halbwüchsiger " klingt nach einem abgestandenen Lüftchen aus der Horrorabteilung. Aber ich will nicht zu voreilige Schlüsse ziehen und gebe dem Silberling die Chance mich dennoch zu überzeugen. Dies versucht jener mit folgender Story:

Zwei Dekaden ist es nun her, dass Mary Hatchet in der örtlichen Nervenklinik ein Blutbad anrichtete, dem die Teenager der amerikanischen Kleinstadt jährlich huldigen. Doch das zwanzigste Jubiläum der "Blood Night" soll natürlich besonders herausragend zelebriert werden. Alex' Freundeskreis plant also eine zünftige Hausparty, der es an nichts fehlen soll. Das Programm sieht auch einen Besuch vom Grab der Mary Hatchet vor, Nutzung des Hexenbrettes im Kerzenschein inklusive. Auch der etwas heruntergekommene Gus (Bill Moseley, "Das Haus der 1000 Leichen") gesellt sich zur Friedhofssitzung der Clique und steuert noch, mit einer verstörende Gruselgeschichte, zur düsteren Stimmung bei. Schließlich zieht man in die vorbereitete Behausung um und die ausgelassene Party steigt. Doch nicht nur geladene Gäste hat man sich ins Haus geholt. Schon bald mischt sich Kunstblut mit echtem Blut und die Geschichte der Mary Hatched scheint weniger legendär, als es dem Partyvolk lieb ist.

Das Regie-Debüt von Frank Sabatella fällt bodenständig aus. "Blood Night " Die Legende von Mary Hatchet" ist ein lupenreiner Slasher, der sich gar nicht erst in die Gefahr begibt, innovativ zu wirken. Mit der dem Genre so eigenen Stoik, spult das Drehbuch die üblichen Klischees ab, macht dabei aber nicht die schlechteste Figur. Der retrospektiven Auftakt legt bereits Sabatellas blutige Marschroute fest, die er im Verlauf der anschließenden 81 min nicht mehr verlässt. Es ist Schlachtzeit, die FSK 18-Freigabe will man sich verdienen.
Viel nackte Haut und ordentlich Splatter, der dem geringen Budget ansehnlich trotzt " dieses sind die Stärken des Streifens, das war es aber dann auch schon. Wie so oft in dem Genere, schwächelt die Veröffentlichung auf allen anderen Baustellen, welche ein qualitativ hochwertiges Werk zu meistern hat. Zäher Spannungsbogen, kein Überraschungseffekte, keine Originalität, durchwachsene Darstellung und damit kaum Anspruch, leider. Etwas mehr Liebe zum Detail, nur einer Portion mehr Erzählfreude, ein Quentchen mehr Esprit und man hätte auf dem sicheren Fundament, welches Sabatella hier schuf, eine richtig gute Arbeit abliefern können. So bleiben die Schauspieler bloße Metzgerkost, die Handlung bleibt, samt Logik, hinter Gedärmen, abgehackten Gliedmaßen und rollenden Köpfen zurück. Der obligatorische Twist zeichnet sich schon viel zu früh ab, letztlich verrät das Cover bereits, was das Ende des Filmes erst offenbaren sollte. Somit kann auch hier nicht mehr mit einer Überraschung gepunktet werden. Schlüpfrige Szenen, kreischend fliehende Teenies, wechselndes Mordwerkzeug, hoher Gore-Faktor " damit fährt man seine Lorbeeren, nach Vorgabe der Filmväter, ein.

In den 81 min sind mir keine gravierenden Ton- oder Bildschwächen begegnet. Der Soundmix ist klar, die Kontraste sind sauber. Das knappe Budget fiel hier kaum ins Gewicht. Der Film kann in deutscher (DD 5.1 und DTS 5.1) oder englicher (DD 5.1) Sprache verfolgt werden. Ein deutscher Untertitel ist vorhanden.
An Extras werden Outtakes, das Making of, ein Special zur Entstehungsgeschichte, deutscher und englicher Trailer, ein Audiokommentar und eine Trailershow geliefert.

Frank Sabatella kündigt sich nicht mit Pauken und Trompeten im Kreis der Regisseure an, liefert mit "Blood Night" keinen Überraschungshit ab. Aber die Filmgeschichte kennt schlechtere Erstlinge und hat so manches dürftige Frühwerk schon verziehen. Mittelprächtige Durchschnittskost! (cs)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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