Der letzte Atemzug

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Datum: 08.11.2012 | VÖ: 06.10.2012 | Herausgeber: Schröder Media HandelsgmbH & Co KG | Kategorie: Film

"Je verheißungsvoller der Slogan auf dem Cover, desto uninteressanter der Film selbst!" - für der Mehrzahl der Veröffentlichungen aus dem Horror-Genre (vermutlich aus der Filmwelt überhaupt) wird diese Binsenweisheit sicherlich zutreffend sein. Leider zeigt sich "Der letzte Atemzug" hiervon nicht ausgenommen, das Werk von Regisseur Ty Jones bietet sich eher als Paradebeispiel an. Das geringe Budget " verkraftbar, jedoch entschuldigt das nicht eine lieblose Story, lieblose Darstellung und den geringen Gore-Faktor, mit welchem man immer noch ein paar Verirrte zurück ins Boot holt. Dennoch prangen diverse Loblieder auf Front- und Rückseite des Werkes, welche u.a. Spannung, Effekte und Folter versprechen, die Veröffentlichung in die Traditionslinie von "Saw" stellen.
Nein, die vorliegenden 87 min lösen nichts von diesen Versprechen ein, zäh und uninspiriert spulen sie folgende Geschichte ab:

Tinas und Michaels Ehe scheint am in Trümmern zu liegen. Beide leben inzwischen aneinander vorbei und nur das gemeinsame Kind hält sie noch zusammen. Wenn sie kommunizieren, geraten sie in Streit, welchen Tina im Alkohol etränkt, Michael in einer Affäre zu entfliehen sucht. Schließlich fasst Tina den Entschluss doch ihre Ehe noch zu retten, um dem Sohn ein intaktes Elternhaus zu bieten und sich selbst wieder in der Familie wohl zu fühlen. Michael geht mittlerweile mit dem Gedanken schwanger, sich eine neue Existenz aufzubauen. Er hat das Angebot erhalten, eine Lagerhalle zu kaufen, die er sanieren und gewinnbringend verkaufen möchte. Als er mit seiner Frau jedoch das Gebäude begutachtet, finden sie sich in einem Albtraum wieder, aus dem es kein entrinnen gibt. Alle Ausgänge sind verschlossen. Das Spiel eines sadistischen Unbekannten beginnt und der hat nur eines im Sinn: Folter.

Nach den ersten zwanzig trockenen Minuten, in welchen dem Zuschauer - ziemlich holprig - die oben bereits dargelegte Familiensituation, inklusive des Betretens der Immobilie, präsentiert wird, könnte Regisseur Jones einen Foltermarathon starten, der wenigstens das anspruchslose Publikum zufrieden stellen würde. Lieber beschränkt er sich aber auf ein sechzig Minuten gestrecktes Katz- und Mausspiel, nach den Regeln des Folterknechtes, in welcher Gewalt zumeist nur angedeutet bleibt oder sich in Form von Kunstblut, nach einem Szenenwechsel, auf den Klamotten von Tina und Michael abzeichnet. Selbst der mancherorts gelobte Twist am Ende der Vorstellung zieht den Karren nicht mehr aus der selbst geschaufelten Versenkung. Für was die Prüfstelle eine FSK-18 auf dem Wendecover vorschrieb, blieb mir rätselhaft.

Der Film kann in deutscher (DD 5.1 und 2.0) oder englischer Sprache (DD 2.0) abgespielt werden, ein deutscher Untertitel ist vorhanden. Im kostengünstigen C-Movie-Gewand und entsprechender Synchronisation bringt Schröder Media den Streifen auf den Markt. Die Soundqualität zeigte sich dennoch angemessen, die Sprecher deutlich verständlich. Die Tatsache, dass sich bei dem mir vorliegenden Exemplar der Untertitel nicht ausschalten lies, rundete den negativen Gesamteindruck der Veröffentlichung ordentlich ab.
Allein für die umfangreichen Extras, wie Audiokommentar, Original-Trailer, Outtakes, etc. gebe ich noch einen Zusatzpunkt.

Schlusswort: Etwas Haue für die Protagonisten, ein gewalttätiger Apostel, ein paar Bibelzitate und die plumpe Moral vor dem letzten Vorhang " kennen wir schon. Amen! (cs)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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