Ducktales - Geschichten aus Entenhausen, Collection 1

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Datum: 13.11.2012 | VÖ: 25.10.2012 | Herausgeber: Walt Disney | Kategorie: Zeichen & Trick

Entenhausen. Es wirkt so friedlich und idyllisch, aber wenn man genauer hinsieht, ist es ein kapitalistischer Sündenpfuhl! Ein reicher Pfeffersack, der in seinem Geld badet, herrscht heimlich über die stadt, weil alle auf sein Geld angewiesen sind. Allen voran sein arbeitsscheuer, tagträumerischer Neffe Donald, dessen Mutter keiner kennt. Dessen drei kleinen Schlaubergerneffen wohnen beim reichen Onkel Dagobert, haben eine verschollene Mutter und ihren Vater kennt niemand. Erzogen werden sie von einer gluckenhaften Haushälterin und einem unterkühltem Butler. Und dann wohnt da noch Nicky, von der auch keiner so genau weiß, wieso sie bei ihrer Oma Frieda wohnt.

Nicht zu vergessen natürlich die Unterwelt von Entenhausen. Da lebt eine Hexe, die es auf eine alte Münze abgesehen hat und manisch dahinter her rennt. Das Gefängnis scheint nicht sehr sicher zu sein, da die Panzerknacker regelmäßig ausbrechen und dann ist da noch der alte Mac Moneysack, der sich das Verbrechen kauft. Alles in allem also ein Abbild der realen Welt.

Vor allem Tick, Trick und Track, Onkel Dagobert und Onkel Donald werden immer wieder in Abenteuer verwickelt. Erstaunlicherweise ist das Ziel dieser Abenteuer meist darin, Onkel Dagoberts Geld zu erhalten oder zu vermehren. Oder darum, einen Schatz zu finden oder etwas mystisches, das auf wundersame Weise den Reichtum weiter ausbaut.
Als die Duck Tales in den 1990er Jahren noch im Disney Club auf der ARD liefen, war es als Kind einfach spannend, die Geschichten um die drei kleinen Enten und ihre Familie zu verfolgen. Mit etwas Abstand betrachtet, mutet die Storyline der Serie seltsam an und ist fast schon amüsant. Vieles wirkt elitär und sehr kapitalistisch. Da ist es fast ein Segen, dass es auch herzensgute Figuren wie Gouvernante Frieda oder den faulen Donald gibt, die dem ganzen einen gewissen Ausgleich verleihen.

In jedem Fall sind die kleinen Geschichten sehr amüsant und sind eine Mischung aus Indiana Jones, Sherlock Holmes und James Bond " nur ein wenig auf jugendlich getrimmt und für Kinder zurecht geschneidert. Mit Humor und Witz ausgestattet, schaut man sich die eine oder andere folge durchaus gerne einmal an und kann sie auch seinen Kindern nahe legen.

Disney hat diese Serie nun in einer Collection herausgebracht, hat diese aber nicht komplett auf DVD gebrannt, sondern nur 20 Folgen. Es gibt zwei Staffeln von den Duck Tales mit insgesamt 100 Folgen, so dass man sich schon die Frage stellt, wieso Disney die erste Staffel nicht komplett herausgebracht hat. Das wäre durchaus machbar, zumal die vorliegende Collection in einem dicken, weißen Case herausgebracht wurde, das mehr an eine Kauf-VHS erinnert als an eine edle DVD oder gar Blu ray Box erinnert. Die Antwort ist wahrscheinlich: So lässt sich mehr Geld machen. Denn ein Fan oder Nostalgiker, der sich die Serie für seine Sammlung anschaffen möchte, kauft auch fünf oder sechs Boxen, wenn ihm das wirklich wichtig ist.

Darüber hinaus lassen auch die Zusatzinformationen zu wünschen übrig. Es gibt nämlich keine: Kein Bonusmaterial zum Hause Disney, zur Serie und seiner Entstehung oder das Drumrum, zum Beispiel zu Entenhausen, den Figuren oder ähnlichem. Nicht einmal ein Beiheft gibt es, das ein bisschen etwas zur Serie beisteuert.

Die Box selbst lässt als durchaus zu wünschen übrig und mancher Fan würde sich hier sicher mehr Gimmicks herbeisehnen. Die Serie selbst ist aber ohne Frage ein Highlight und sehenswert. Sie ist clever, amüsant und sehr unterhaltsam. Ein bisschen schöner verpackt, könnte man seinen nostalgischen Gefühlen noch mehr freien Lauf lassen. (sak)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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