Babylon A.D.

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Datum: 12.09.2008 | VÖ: 11.09.2008 | Herausgeber: Concorde | Kategorie: Film

Als großer Fan von Vin Diesel (Der Soldat James Ryan, Riddick " Chroniken eines Kriegers, Triple X, Rage) war ich sehr gespannt auf seinen neuesten Streich, den Endzeit-/SciFi-Thriller "Babylon A.D."! Der gezeigte Trailer und die Vorschusslorbeeren waren sehr vielversprechend, ich war der Annahme mich auf einen bombastischen Actionkracher mit cooler Besetzung und skurrilen, atemberaubenden Orten freuen zu können. Die Erwartungen an den Film meinerseits waren also nicht gerade gering, trotzdem betrachtete ich den Film möglichst nüchtern und objektiv.

Das Dargebotene konnte mich dann leider nicht ganz befriedigen. Zwar werden die Anforderungen für einen potentiellen spannenden Actionreisser im Ansatz behandelt, können sich aber nicht voll entfalten. Es gibt dafür verschiedene Gründe: Bei den Darstellern finde ich nur Vin Diesel als Toorop mal wieder voll überzeugend, er hat es einfach drauf, den zunächst vermeintlich gefühllosen und obercoolen Söldner darzustellen, kaum jemand ist für solche Rollen ähnlich gut geeignet. Ansonsten bleiben die Darsteller eher blaß beziehungsweise wenig überzeugend. Michelle Yeoh als kampferprobte Nonnenschwester kann ich ihre Rolle einfach nicht abkaufen, sie wirkt aufgesetzt. Hinzu kommt, dass ihre Kampfszenen auf Grund der viel zu schnellen und ruckeligen Schnitte nicht richtig inszeniert werden " so ist es einfach nervig, die genauen Abläufe der Kämpfe fast nur noch erahnen zu können, leider ist dies bei allen Kampfszenen in "Babylon A.D." so. Dieser Makel wird in letzter Zeit häufig kritisiert, warum trotzdem weiter so gearbeitet wird, ist mir ein Rätsel. Mélanie Thierry als Aurora stellt ihre Person zwar glaubwürdiger dar, allerdings hat sie einige Momente, die mich regelrecht genervt haben " sei es ihr hysterischer Schreianfall in einem U-Boot oder ihre allgemein gutmenschliche Art. Trotzdem strahlt sie etwas aus und die beschriebenen Szenen sind auch mit ihrem Wesen und ihrer mysteriösen Aura verknüpft, von daher sind dies eher persönliche Eindrücke. Positiv zu erwähnen ist noch der leider kurze Auftritt von Gérard Depardieu als Bösewicht " er ist nunmal routiniert und schauspielerisch einfach von Klasse.

"Babylon A.D." kann sich in mehrfacher Hinsicht einfach nicht entscheiden: abgedrehte Science Fiction oder bedrückende Endzeitstimmung? Pure Action oder intelligentes Drama? Osteuropa oder New York? Natürlich muss ein Film sich nicht unbedingt für jeweils eines dieser Parameter entscheiden, jedoch ist es umso verwerflicher, wenn keiner der beiden Aspekte voll punkten kann oder der positivere der beiden Ansätze vom anderen regelrecht unterdrückt wird. Konkret hätte ich mir lieber mehr von den überzeugenden Actionszenen gewünscht, diese sind aus den Trailern nahezu vollständig bekannt gewesen. Die Handlung in Amerika hat mir bei weitem nicht so gut gefallen wie die bedrückenden Szenen in Serbien und Russland. Es wirkt alles nicht ganz entschlossen, eigentlich hätte man aus "Babylon A.D." zwei Filme machen können, oder eben einen der sich entscheiden kann.

So bleibt es für mich auch schwierig, mich für eine Bewertung zu entscheiden. Die positiven Ansätze sind sicherlich vorhanden, andererseits hat der Film keine echten Höhepunkte, die hängenbleiben würden. Um es kurz zu sagen: "Babylon A.D." ist ein durchschnittlicher Actionfilm mit Ansätzen aus dem Endzeit- und Science Fiction -Genre. Vin Diesel rettet den Film vor der Belanglosigkeit. (bf)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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