Hausfrauen-Report 2

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Datum: 11.09.2008 | VÖ: 22.08.2008 | Herausgeber: WVG Medien | Kategorie: Film

Der erste Hausfrauen-Report war im Kinojahr 1971 ein unglaublich großer Erfolg. Unter anderem aus diesem Grund hat man noch im Selben Jahr mit dem zweiten Teil nachgelegt. Das Produktionsteam blieb weitestgehend gleich und auch der komplette Aufbau des Filmes. Auch diesmal wird mit einer Einleitungsszene begonnen, die den Zuschauer auf die Thematik des Filmes einstimmen soll. Diesmal fährt ein Transportwagen mit der Aufschrift "Hausfrauen Dienst" und "Service mit Herz" durchs Bild und hält vor einem Haus, in dem eine leicht bekleidete Hausfrau (Evelyne Traeger) strahlend auf die Herrschaften wartet. Ein junger Herr klingelt an der Tür, um der Dame die Wäsche ins Haus zu bringen. Etwas überrascht vom sexuellen Vorhaben der Frau, stürmt er aus dem Haus und bittet seinen Kollegen Egon darum, die Angelegenheit zu klären. Dieser kennt die Kundin schon und weiß, was zu tun ist. "Tag Anna! Ist dein Mann immer noch verreist? Na dann muss ich dich wieder mal trösten". Während Anna ihm die Hose mit den Worten "Ja, Egon." herunter zieht, zoomt die Kamera langsam auf das Hinterteil des Herrn. Dort ist ebenfalls die Aufschrift "Service mit Herz" zu sehen. Es folgt die Einblendung "Hausfrauen-Report II. Teil".

Die nächste Szene spielt wieder im Meinungsforschungsinstitut. Dort sieht man einen seriös gekleideten Herrn inkl. Schnauzer und Pfeife in der Hand an einem Schreibtisch sitzen. Er spricht gerade zu seinem Team, mit dem er zusammen den zweiten Hausfrauen-Report vorbereitet. Zu Beginn schaut er noch sehr knapp an der Kamera vorbei, dass für den Zuschauer der Eindruck entsteht, dass man von ihm direkt angesprochen wird. Nachdem er erläutert hat, worum es im ersten Hausfrauen-Report ging, geht er auf die Thematik des neuen Hausfrauen-Reports ein. Im zweiten Hausfrauen-Report möchte man die rein menschlichen Gründe für das Fehlverhalten der Hausfrau in den Fordergrund stellen. Doch diesmal befindet sich ein Rebell im Umfrage-Team. Eine zugeknöpft wirkende Frau vertritt die Meinung, dass das Fehlverhalten der Frau nur durch das Fehlverhalten der Ehemänner hervorgerufen wird. Die große Ansprache dieser Dame wird durch ein beherztes Eingreifen des Projektleiters (der mit dem Schnauzer) verhindert, als er aus dem Raum mit der überdurchschnittlich großen Glühbirne wieder zum Ort des Geschehens zurückkehrt. Er rät den Herrschaften lieber, die Umfragen so unparteiisch wie möglich anzugehen.

Die Hauptfiguren in diesem Reportfilm sind wieder das Studenten-Ehepaar Bernd und Brigitte Mittler. Der Zuschauer begleitet die Beiden bei ihren Umfragen und sieht in kleinen Episoden-Filmchen die Geschichten, die von den befragten erzählt werden. Diesmal sind es die Geschichten von Frauen, die Fremdgehen. Natürlich mit dem Augenmerk auf die Gründe für dieses Handeln. Und diese muss man in diesen Fällen ganz klar bei den Männer suchen. Da wäre z.B. die Lagerbuchhalterin Steffi Mahler. Sie lebt in Scheidung. Ihr Mann war Kranführer und hatte seine Aggressionen nicht in Griff. Er war eifersüchtig und hat seine Frau nur als Besitz angesehen. Oder Frau Gudula Hansen, deren Mann keinerlei sexuelle Aktivität an den Tag legt. Dafür darf sie regelmäßig aktiv werden. Über ihre Freundin Kalinka (Elisabeth Volkmann) lernt sie einen Wrestler kennen, der sie nach einer Catch-Veranstaltung in seinem Auto verführt. Der Bierfahrer Gottlieb Illing (42) " er trinkt täglich zwanzig bis dreißig Halbe und verkehrt mit seiner Frau drei bis vier Mal am Tag - ist dagegen sexuell sehr aktiv. So sehr, dass es seiner Frau schon zu viel ist. Und das sind noch lange nicht alle Fälle, die in diesem investigativen Report-Film schonungslos aufgedeckt werden.

Eingeleitet werden diese Geschichten immer von einem Off-Sprecher der die Grundsituation schildert. Davor und danach sind jeweils Szenen mit dem Ehepaar-Mittler zu sehen. Außerdem dürfen auch diesmal die Straßenumfragen nicht fehlen. Am Münchner Viktualienmarkt oder am Marienplatz werden Passanten zu diversen Themen aus diesem Hausfrauen-Report befragt. Die meisten Passanten sind sicherlich wieder authentisch, auch wenn man diesmal wieder ein bekanntes Gesicht bei den Straßenumfragen entdecken konnte: Ingeborg Moosholzer, die Frau von Josef Moosholzer, der in diesem Film den Straßenbahnfahrer Opitz spielt, ist einmal in einer kurzen Umfrage-Sequenz zu sehen. Ansonsten sind diesmal gerade die vielen alten Münchnerinnen interessant, die am Viktualienmarkt befragt werden. Da sind so manch Originale dabei, von denen es heutzutage nicht mehr viele gibt. Aber auch die anderen Befragten sind nicht uninteressant.

Da wir gerade bei dem Thema "entdecken" sind. In der ersten Hausfrauen-Episode kann man übrigens Towje Kleiner in einer Minirolle sehen.

Für alle Wrestling-Fans ist die Episode mit Gundula Hansen besonders interessant. Denn sie lernt nicht nur einen Catcher kennen, sondern besucht mit ihm sogar eine Wrestling Veranstaltung. Dort kann man über mehrere Minuten Hinweg einige Catch-Sequenzen sehen. Wenn man bedenkt, dass die Aufnahmen aus dem Jahr 1971 stammen, ist das, was dort geboten wird, gar nicht mal so übel.

Alles in allem hat mir dieser Hausfrauen-Report bei weitem nicht so gut gefallen wie sein Vorgänger. Er hat auch seine interessanten Seiten, aber die erzählten Geschichten sind diesmal nicht sehr unterhaltsam und auch die Schauspielerliste liest sich nicht mehr so gut, wie es noch im ersten Teil der Fall war. Den Charme, den der erste Teil noch hatte, vermisse ich diesmal ein wenig. Die unfreiwillige Komik und der Report-Stil im Allgemeinen zieht den Zuschauer dennoch in seinen Bann. Auch dieser Hausfrauen-Report macht Spaß, auch wenn er seine Längen hat.

Die DVD kann sich wieder sehen lassen. Die gewohnte Optik der Erotik Classics Reihe und die zahlreichen Trailer zu anderen Filmen, runden das Ganze wieder angemessen ab. (sk)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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