Der weiße Teufel von Arkansas

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Datum: 06.09.2008 | VÖ: 29.08.2008 | Herausgeber: Koch Media | Kategorie: Film

In den 40er und 50er Jahren des 20. Jahrhunderts brach eine regelrechte Western-Euphorie aus, die auch noch weit bis in die 60er Jahre anhielt. Diese amerikanischen Western waren noch vorwiegend durch ihre ehrbaren Helden, schönen Frauen und nahezu immer durch Happy Ends gekennzeichnet. Ganz im Gegenteil dazu standen, die, sich anschließenden, Italo-Western, welche jedoch wiederum durch ihre rauen Sitten bestachen und den Zuschauer in ihren Bann zogen.

Bei "Der weiße Teufel von Arkansas" handelt es sich um einen klassischen amerikanischen Western aus den 50er Jahren. Hauptdarsteller ist, der damals 34 jährige, Audie Murphy. Er ist ein typischer Vertreter dieses Genres und sollte deshalb auch einigen ein Begriff sein. Bedauerlicherweise starb Murphy, viel zu jung, im Alter von 47 Jahren bei einem Flugzeugabsturz in Virginia. Doch sein jugendliches Aussehen, seine markante Mimik und Gestik und besonders seine Western werden ihn für immer unvergessen machen.
So, wie auch in diesem Film, spielte Murphy gerne den undurchschaubaren Ganoven. Diese Rolle ist ihm wie auf den Leib geschnitten. Trotzdem haben alle Schurken aus den amerikanischen Western immer irgendwo etwas Liebenswertes. Jedenfalls im Gegensatz zu den völlig emotionslosen, kaltblütigen Gangstern aus den Italo-Western. Diesen krassen Unterschied kann man mögen, aber auch verabscheuen. Gute Unterhaltung ist aber, solange man sich darauf einlässt, bei beidem garantiert!

In den 50er Jahren sind Farbfilme längst kein unerforschtes Gebiet mehr. So präsentiert sich 1958 "Der weiße Teufel von Arkansas" natürlich auch in Farbe. Dies hat wiederum einen positiven Einfluss auf die Gesamtwirkung des Films. Alles scheint räumlicher, heller und realistischer. Dank der digitalen Überarbeitung durch Koch Media, wurde die Farbe noch einmal aufgefrischt, Konturen sind schärfer, alles ist klarer. Die Tonqualität ist auch entsprechend sehr gut. Die Überarbeitung ist also vollends gelungen. Auch die Gestaltung der DVD-Hülle wirkt sehr edel, das DVD-Menü ist animiert und die Titelmelodie wird im Hintergrund gespielt.
Die Handlung ist nicht neu, aber sehr gut umgesetzt. Es geht um Joe Maybe, den Anführer einer Bande, der gleich zu Beginn vor Marshal Noonan flüchtet. Er versteckt sich zwischen den Felsen, der Marshal folgt ihm und kommt dabei durch einen tragischen Unfall ums Leben. Bei seinen Sachen findet Maybe den Sheriffstern und seine Papiere. Er steckt alles ein und macht sich auf den Weg in die Stadt, um dort einen Bankraub vorzubereiten. Dort angekommen ist der Richter bereits auf der Suche nach dem Flüchtigen und kontrolliert alle Unbekannten, die die Stadt betreten. Maybe kommt ihm sofort verdächtigt vor, da er genau auf die Beschreibung des Flüchtigen passt. Doch dann findet er die Papiere und den Stern und ist in der Annahme, er sei der Marshal. Maybe ist amüsiert von dieser Behauptung und beschließt, das Spiel mitzuspielen. So wäre es doch jetzt nur noch ein Kinderspiel, an das Geld heranzukommen. Der Plan scheint perfekt " doch während der Ankunft eines Passagierschiffes droht alles aufzufliegen...

Die schauspielerische Leistung der Akteure ist toll. Damals verstand man es noch, richtige Talente an den richtigen Stellen einzusetzen. Ein weiterer großer Star dieser Zeit ist Walter Matthau. Er spielt den Richter Kyle. Seine vielen Gesichter, allein schon in diesem einen Film, sind fantastisch. Besonders am Ende zeigen der Richter, sowie auch Maybe, eine wirklich unerwartete Seite. Trotzdem wirkt der Western noch viel zu brav. Es wird mehr wert auf Handlung und Dialoge, als auf Schießereien und üble Taten gelegt. Das ist nicht unbedingt schlecht, aber mit der Zeit kommen damit einige langatmige Szenen zustande, die das Gesamtbild etwas trüben. Ein bisschen mehr Action wäre angebracht gewesen. Erst am Ende kommt es zum großen Showdown mit viel Spannung und unerwarteten Wendungen. Deshalb kann man ihn eben trotzdem als echten Klassiker bezeichnen! Ein wunderbarer Film der "Classic Western Collection". Mit einigen Ecken und Kanten, aber auf jeden Fall sehenswert! Bleibt zu hoffen, dass die anderen Teile auch so gut gelungen sind. (sl)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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