"Das Haus der langen Schatten" ist ein klassischer britischer Horrorfilm (definitiv kein "Gruselfilm"!) von 1982. Genre-Kenner kriegen glitzernde Augen wenn es um diesen Film geht, da es der einzige Film ist, der die besten (und kultigsten) Schauspieler der britischen Horror-Geschichte vereint. Und so geben sich hier Christopher Lee, Vincent Price, John Carradine und Peter Cushing die Ehre.

Die Story ist relativ schnell erzählt. Auf der einen Seite ist der Schriftsteller Kenneth Magee, welcher mit seinem Verleger wettet in 24 Stunden einen Roman schreiben zu können. Dazu zieht er sich in das obligatorische alte, düstere Haus zurück. Dort trifft sich allerdings Nachts eine Familie, welche auf die Erfüllung eines alten Fluchs wartet. Das Setting ist also nicht sonderlich überraschend, und auch der weiter Verlauf hält wenige Überraschungen bereit.

Erst gegen Ende versucht der Film sich selbst mit vielen Wendungen zu überschlagen. Aber trotz dieser Austauschbarkeit der Story macht das Ganze durchgehend Spass. Dies liegt zum einen an der feinen britischen Selbstironie, welche augenzwinkernd viele Klischees des Genres auf die Schippe nimmt. Und zum anderen natürlich an den grandiosen Darstellern, die noch einmal ihre Verbundenheit zum Horrorkino demonstrieren und mit sichtlichem Elan spielen.

Das Bild ist trotz Überarbeitung leider weiterhin ziemlich schlecht. Etwas verwunderlich, da der Film nur knapp 30 Jahre alt ist. Aber immerhin besser als die bisher kursierende US-Version. Leider bietet die DVD auch keine weiteren Extras (wie so häufig in der andauernden Veröffentlichungsflut). Gerade bei Genre-Klassikern könnte man sich hier deutlich mehr Mühe machen.

So gibt es deutlichen Abzug in der B-Note. Trotz dieser Kritikpunkte und der dünnen Story gehört "Das Haus der langen Schatten" trotzdem in jede gut sortierte Horrorfilm-Sammlung, da das Zusammentreffen der großen Schauspieler für alles andere entschädigt. Einfach gute Unterhaltung für Fans. (sc)

Wertung: (7 von 10 Punkten)