Kaiserin Maria Theresia

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 03.08.2012 | VÖ: 06.07.2012 | Herausgeber: Pidax | Kategorie: Film

Mit "Kaiserin Maria Theresia" wurde im Jahr 1980 ein Historienwerk der besonderen Art geschaffen. Nun ist es erstmals auf DVD erhältlich. Die Darstellung der Kaiserin erscheint durch die Akteure realistisch und detailliert. Als Stimme aus dem Off erzählt Maria Theresia ihre Geschichte von Kindesbeinen an. Sie schildert ihre damalige Sichtweise und greift im Laufe der Handlung immer wieder darauf zurück. Herzlich spricht sie von ihrer Liebe zu ihrem Mann Franz Stefan von Lothringen, mit dem sie das Leben in allen Zügen genoss und viel Wert auf Spaß und Unterhaltung legte. Doch diese Liaison stand nicht immer unter einem guten Stern. Erst durch ihren Vater, der mehr Wert auf Maria Theresias Bedürfnisse, als auf den Reichtum des zukünftigen Schwiegersohns legte, konnte das Ehebündnis geschlossen werden. Der Tod des Vaters lastete schwer auf ihren Schultern. Neue Beschlüsse und Entscheidungen mussten von ihr in jungen Jahren getroffen werden. Maria Theresia bekam mit ihrem Mann 16 Kinder. Darunter der künftige Kaiser Joseph II. Sie kümmerte sich um die Abschaffung der Folter und die Einführung der Schulpflicht. Doch sie musste auch erleben, wie ihr Volk in Elend lebt. Aber sie stand stets hinter ihren Entscheidungen. Nach dem Tod ihres Mannes, nahm auch immer weiter ihre Kraft ab. Sie vermisste die Lebensfreude, Musik und den Tanz. Noch eine geraume Zeit übte sie gemeinsam mit ihrem Sohn Joseph ihr herrschaftliches Amt aus, bis sie irgendwann ihre Kraft verlor und im Kreise ihrer Dienerschaft starb.

Die DVD-Veröffentlichung dieses Historien-Films lässt zu wünschen übrig. Das Filmmaterial liegt in der Rohfassung vor. Es wurden keinerlei digitale Bearbeitungen unternommen. Somit ist das Bild durchgängig mittelmäßig und man bemerkt immer wieder Fehler und ein Rauschen. Auch die Abstimmung des Tons ist nicht ideal. Die Sprache ist im Gegensatz zur Musik zu leise. Hier stimmt das Verhältnis zueinander nicht. Das Hauptmenü wurde jedoch animiert und mit dem prägnanten Lied, welches während des Films an verschiedenen Stellen immer wieder auftaucht, unterlegt. Gut ist auch, dass die Möglichkeit besteht das Cover zu wenden, um das störende FSK-Logo verschwinden zu lassen. Doch schöner wäre es gewesen, wenn man mehr Wert auf das eigentliche Filmmaterial gelegt hätte. Solch eine schlechte Qualität kennt man sonst nur noch von alten Videofilmen. Leider existiert auch kein Bonusmaterial " schon etwas schwach! Wenn der Film anlässlich des 200. Todestages Maria Theresias gedreht wurde, gehört für eine Veröffentlichung unbedingt weiterführendes Material zum Thema dazu. Zumindest eine kurze, zusammenfassende Biografie in Schriftform hätte den Gesamteindruck abgerundet.

Aufgrund mehrerer Wiederholungen und weit ausgebauten Sequenzen, wirkt der Film stellenweise sehr langatmig. Die Darstellungsform, dass man historisches mit Filmelementen und dem Erzählstil verbindet ist zwar ausgezeichnet, doch die Umsetzung ist teilweise nicht so gut gelungen. Die Schauspieler wirken souverän, aber fallen auch nicht weiter auf. Man kann zu niemand, außer eventuell Maria Theresia, eine Beziehung aufbauen. Vor allem ist der historische Anteil natürlich sehr hoch. Manchmal hat man Mühe, alle Zusammenhänge so schnell zu erfassen. Falls man einen Moment nicht aufpasst, wird es schwer wieder in die Geschichte hereinzukommen und man schaltet automatisch ab. "Kaiserin Maria Theresia" ist daher eher nur für Historienfans geeignet, denen es wirklich um die damalige Zeit und weniger um den Unterhaltungsfaktor mit zusätzlichem Lerneffekt geht. Trotzdem ist der Film aufgrund seiner Originalkulissen, der prachtvollen Kostüme und Geschichte der Wiener Hofburg schon sehr sehenswert! Man hat sich insofern Mühe gegeben, alles so originalgetreu wie möglich darzustellen. (sl)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.