The Story of Beat-Club: 1970-1972

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Datum: 11.08.2012 | VÖ: 13.03.2009 | Herausgeber: Studio Hamburg | Kategorie: Musik

Alles hat seine Zeit- jede Mode, jeder Musikstil und jede Kunstrichtung. Zu dieser Erkenntnis kommt man naturgemäß erst später im Leben. Nur gut, dass jeder irgendwann und irgendwie davon betroffen ist. So war es auch mit der guten alten Beat-"ra.
Mitte der 1960er Jahre war der Beat nach dem Rock & Roll die angesagte Musikrichtung der aufbegehrenden Jugend, wenn man vom urwüchsigen R&B absieht, den die Rolling Stones bis heute erfolgreich zelebrieren. Relativ schnell entwickelten sich seinerzeit, innerhalb nur eines Jahrzehnts vielfältige Spielarten des Beat und Rock, die stilprägend bis in die heutige Zeit werden sollten.
Davon blieb natürlich auch der legendäre Beat-Club nicht unberührt. Anfangs ein Trendsetter in Sachen Jugendmusikkultur, wurde die Sendung mehr und mehr zu einem Hitparaden-Verkaufsbarometer, eingepackt in brisante Themen und mancherlei Provokationen, die heute überhaupt keine mehr darstellen würden.
In diesem Umfeld steht die DVD-Box "Beat-Club" Vol. 3 und beschreibt die Musik der Jahre 1970-1972. Alles hat seine Zeit, soll heißen, dass das Ende der Sendung "Beat-Club" absehbar war und unausweichlich schien. Michael Leckebusch hatte wieder den richtigen Riecher und bekam die Kurve. Das neue Musikkonzept "Musikladen" sollte über die nächsten Jahre zum Publikumserfolg werden und stand in der ungekünstelten Machart der frühen Beat-Club Jahre.
Dennoch füllen diese 2 Jahre insgesamt noch 8 DVDs voll mit Musik und Zeitgeschehen. Deutlich spürbar wurde der Einfluss einiger angesagter Bundesdeutscher Bands. Inga Rumpf und Frumpy, Kraftwerk, Klaus Doldingers Passport oder Amon Düül II machten televisionär auf sich aufmerksam. Nicht alle Zuschauer kamen mit der Musik und vor allem dem Erscheinungsbild mancher Künstler zurecht. Psychodelic wirkt anders auf die Seele als Blues oder Country. Dabei stellt der Beat-Club ein Novum dar, insofern, dass eine der letzten Sendungen beinahe komplett der Country Legende Johnny Cash gewidmet wurde. Über Die Frage, ob Country in den Beat-Club gehörte braucht man nicht mehr zu streiten. Die letzte Sendung des Beat-Club bestritt komplett die Teen band "The Osmonds". Selbst das jugendliche Live-Publikum vermochte das Ende der Sendereihe nicht aufzuhalten.
Was bleibt, sind legendäre Aufnahmen von Beat- und Rockgrößen, die immer wieder sehens- und hörenswert sind. Deep Purple, Jimmy Hendrix, CCR, T. Rex, The Byrds, Rory Gallagher, Fleetwood Mac, Santana, Alexis Corner, Nazareth, The Kinks,, The Doors, The Rolling Stones, Ike & Tina Turner und viele andere Bands oder Solisten gaben sich im Beat-Club die Klinke in die Hand. Dafür kann man dem Regisseur und Organisator der Sendung, Michael Leckebusch und seinem Team, nur danken.
Gleiches gilt für Thorsten Schmidt, dessen Buch "BEAT-CLUB" die Grundlage zur Erstellung der Booklets der gesamten DVD Serie bildete und vielfältige, lesenswerte Informationen und Begebenheiten enthält, die eine zum Kult gewordene Sendung spannend ergänzen und illustrieren.
Über die Bild und Tonqualität der digital restaurierten Aufnahmen kann man nichts Nachteiliges sagen. Die Box Vol. 3 steht in der qualitativ guten Tradition ihrer beiden Vorgängerboxen.
Fazit: Eine gelungene Edition des Studio Hamburgs, wovon man alle 3 Boxen zusammen haben sollte! (al)

Wertung: 9 von 10 Punkten (9 von 10 Punkten)

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