Die neue Veröffentlichung in der "Pidax-Film-Klassiker-Reihe" ist der Schwarz/Weiß-Krimi "Verhör am Nachmittag", ein ursprünglich vom WDR 1965 produzierter Fernsehfilm. Er bedient sich der klassischen Konstruktion althergebrachter Kriminalfälle, wie sie schon Sir Arthur Conan Doyle um seinen Inspektor Sherlock Holmes schrieb.
Alles beginnt mit dem Fund einer Leiche. Ein älterer Herr wird leblos in seinem eigenen Bett aufgefunden.

Alles deutet auf einen natürlichen Tod durch Krankheit hin, denn Herr Dressler hatte Tuberkulose. Als er aber vom Bestatter abtransportiert werden soll, findet einer der Träger Blut auf dem Kissen und eine Kugel. Sofort wird die Polizei verständigt. Diese hat aber einen schwierigen Stand, denn in diesem Fall passt nichts zusammen. Es gibt kein Motiv, der Tathergang ist völlig unklar und bei jedem Verhör kommen neue Rätsel dazu.

Das Ermittlerduo Ücker und Krempel haben nur eine völlig verstörte Witwe, die von nichts zu wissen scheint. Dann kommt ans Licht, dass Herr Dressler mit der jungen und attraktiven Barbara Winkler verabredet war, welche aber auch kein Motiv aufweist. Als noch eine Zeugin aussagt, niemand kann durch das Fenster in das Schlafzimmer gekommen sein, weil Sie es beständig beobachtet hat, scheint der ganze Fall sehr mysteriös.

Natürlich setzt die Kripo gegen Ende alle Puzzleteile zusammen und zeigt auf, was alle anderen übersehen haben. So vorhersehbar der Aufbau, so groß ist doch immer wieder die Spannung die mit den Fragen "Wer ist der Mörder?" und "Wie hat er es getan?" erzeugt wird. Das gelingt hier auch solide, wobei die Qualität nicht an den klassischen Britischen Krimi heranreicht. Für kurzweilige Unterhaltung von Krimifreunden taugt "Verhör am Nachmittag" aber allemal.

Die Bild- und Tonqualität wirken ziemlich angestaubt und lassen den Verdacht aufkommen, dass hier digital wenig bis gar nicht nachbearbeitet wurde. Da die DVD aber im Mid-Price Segment veröffentlicht wird, kann man hier noch ein Auge zukneifen.
(sc)

Wertung: (6 von 10 Punkten)