Derek Zoolander (Ben Stiller) ist das ultimative Männermodel: dreimal in Folge "Model des Jahres", der alles überstrahlende Stern auf dem Laufsteg, doch langsam scheint Dereks Position an der Spitze der Modewelt ins Wanken zu kommen: Hansel (Owen Wilson) ist da und mischt die Szene gehörig auf. Er ist mega-heiß und schnappt Derek den aktuellen Titel "Model des Jahres" weg. Das und der Tod seiner drei besten Freunde und WG-Genossen führt Derek in eine tiefe Sinnkrise. Gibt es nicht mehr im Leben als wirklich, wirklich gut auszusehen und zu modeln? "Wer bin ich?" fragt sich Derek, ohne eine Antwort zu kennen, also beschließt er, dem Modeln den Rücken zu kehren und seine Wurzeln zu finden.
Dereks Abgang kommt für den Modezar Mugatu (Will Ferrell) extrem ungelegen, denn er braucht ihn dringend, jedoch nicht als Model, sondern als Waffe. Mugatus Geschäft könnten nämlich schnell den Bach hinuntergehen, wenn er den neuen Premierminister Malaysias nicht ausschaltet. Dieser will nämlich Kinderarbeit in seinem Land abschaffen, was der Modebranche billige Arbeitskräfte rauben würde. Mugatus Plan: Derek unterbewusst auf Mord programmieren und bei der New Yorker Fashion Show auf den Premier ansetzen. Hohl wie eine vertrocknete Nuss ist Derek der ideale Kandidat für die Gehirnwäsche. Derek lässt sich recht leicht von Mugatu einwickeln, schließelich wird ihm versprochen, dass "Derek Zoolaner Zentrum für Kinder, die nicht gut lesen können" zu gründen, sobald die Fashion Show gemeistert ist.
Zu Dereks Glück ist er den finsteren Plänen des Modemoguls nicht hilflos ausgeliefert. Die hübsche Reporterin Mathilda recherchiert zu Mugatu und will Derek helfen, den Mordanschlag zu verhindern. Doch dafür muss Derek einen schweren Schritt machen: Hansel um Hilfe bitten.

"Zoolander" ist eine typische Ben Stiller-Komödie, aber leider keine der besten. Das Szenario ist zwar überdreht aufgebaut und super besetzt, aber der Film findet keine perfekte Mitte zwischen tatsächlicher erzählter Handlung und stumpfen Witzen. Die Mischung wirkt unausgegoren, auch wenn die Zutaten zu stimmen scheinen. Große Lacher finden sich irgendwie nicht, dafür eher immer wieder gut bis mittelprächtige Situationskomik, aber eben ohne wirklich gut eingetütete Pointen. Dadurch fühlt sich der Film teilweise sogar ein wenig lang an.
Sehr angenehm sind auf der anderen Seite die vielen bekannten Gesichter. Nicht nur die eigentlichen Figuren sind gut besetzt, es finden sich auch etliche Promis, die als sie selbst auftreten " allen voran ein extrem cooler David Bowie als Schiedsrichter beim Laufsteg-Duell zwischen Derek und Hansel.
Unterm Strich bleibt dennoch eher ein schaler Nachgeschmack. Die Richtung des Humors stimmt, aber es fehlen der endgültig entscheidende Schwung und der wirkliche Pepp für eine Hammer-Komödie.

Die BluRay ist zwar mit sechs verschiedenen Tonspuren und noch mehr Untertitel-Spuren ausgestattet, sonstige Extras fehlen aber völlig. Bei all den Promis und bekannten Schauspielern wäre Material von hinter den Kulissen sicher sehr unterhaltsam gewesen, aber leider ist nur der Film auf der Scheibe.
Für jeden, der eine komplette Ben Stiller-Sammlung möchte, ist "Zoolander" ein Pflichtkauf, wer aber ganz allgemein gern richtig gute Komödien schaut, sollte sich, wenn es um grelle Szenarios gehen soll, in dieser Sache eher Richtung Mike Myers umtun. (mp)

Wertung: (3 von 10 Punkten)