Benny - Allein im Wald

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Datum: 11.05.2012 | VÖ: 10.05.2012 | Herausgeber: SUNFILM Entertainment | Kategorie: Film

Benny ist der Name eines Bonobo-Affen, dessen teils traurige Geschichte hier stellvertretend für all seine vom Aussterben bedrohten Artgenossenen erzählt wird. Der kleine Benny wächst im Dschungel der Republik Kongo auf. Denn nur hier ist seine Spezies in freier Wildbahn vertreten. Die ersten Jahre verlaufen sehr idyllisch und behütet bei seiner Mutter in der gemeinsamen Herde. Viel Spaß macht es zu sehen, wie die Mutter liebevoll mit ihm das Klettern und Schwingen übt, bis der kleine Zwerg-Schimpanse alleine mit seinen Freunden in den Bäumen spielen darf. Doch urplötzlich kommt auch schon der schockierende Teil der Dokumentation: Seine Mutter wird von Wilderern geschossen und er eingefangen. Jetzt folgen die schlimmsten Tage seines Lebens. Im Wissen, dass seine Mutter tot ist, wird der Jüngling von den Wilderern in die nächste Stadt verschleppt und dort auf dem Schwarzmarkt verkauft, um in einer Hinterhofspelunke die Touristen zu belustigen. Hier ist er permanent Zigarettenrauch ausgesetzt und bekommt von der feiernden Meute sogar Bier zu trinken.

Nach einem anonymen Hinweis, tritt Claudine André zum ersten Mal aufs Parkett und auch gleich in Aktion. Sie beschlagnahmt den illegal ausgestellten Affen sofort. Dies ist einer der ersten herzzerreißenden Momente, der insgesamt sehr ergreifenden Dokumentation. Das total verängstigte und abgemagerte Affenjunge klammert sich wie ein kleines Baby an die Tierschützerin, als würde es wissen, dass von nun an alles gut wird.

Und genau so ist es auch. Die engagierte Tierschützerin bringt ihren neuen Schützling in das Bonobo-Reservoir "Lola ya Bonobo" - übersetz aus dem Kongolesischen "Paradies der Bonobos". Hier bekommt er auch seinen Namen "Benny" von seiner menschlichen Ziehmutter und kann den Rest seiner Kindheit behütet unter seinen Artgenossen in dem Waisenhaus verbringen.

Da das Reservoir mit seinen rund 1000 Schützlingen langsam zu klein wird, beschließen die Verantwortlichen, die schlauesten und robusteren Tiere auszuwildern. Das Abenteuer beginnt. Da gibt es viel zu lernen: das eigenständige Ernähren, der Schutz vor wilden Tieren, und eben alles, was das Leben in der freien Wildnis noch so mit sich bringt. Außerdem muss ein geeignetes Areal zur Auswilderung gesucht und die einheimischen Dörfer informiert werden. Hier werden gerade die jungen Kongolesen zu "Ökowächtern" ausgebildet, denn wenn Wilderer weiterhin auf Bonobojagd gehen und diese sogar auf ihrer Speisekarte haben, wird diese ohnehin schon gefährdete Art bald ganz von der Landkarte verschwunden sein und mit ihr einer unserer wahrscheinlich direkten Vorfahren.

Da uns nur eine Presse-DVD mit reduzierter Bild und Tonqualität vorlag, kann ich zu den Extras und der Bild- und Tonqualität leider keine Bewertung abgeben. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die atemberaubenden Naturaufnahmen im Format Blu-ray für einen gigantischen Wow-Effekt sorgen werden.

Fazit: Eine spannende, herzzerreißende - an manchen Stellen Gott sei Dank inszenierte - Tierdokumentation über eine vom Aussterben bedrohte Tierart, die definitiv unter die Haut geht. Auch wenn der Anfang keineswegs schön ist, kann der Film meiner Meinung nach FSK gerecht Kindern ab 6 Jahren gezeigt werden. Denn gerade unsere Kinder sollten für solche Themen sensibilisiert werden. Dafür sollten sich Eltern dann schon Zeit nehmen. Jeder Tierliebhaber wird hier eine mitreißende Geschichte erleben. (mr)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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