11-11-11 - Das Tor zur Hölle

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Datum: 05.04.2012 | VÖ: 23.03.2012 | Herausgeber: Ascot Elite Home Entertainment | Kategorie: Film

Joseph Crone ist erfolgreicher Autor, amerikanischer Staatsbürger und bekennender Atheist. Nach dem Tod seiner Mutter, seiner Frau und seines Sohnes, ist er vom Glauben abgefallen, dass es einen Gott gibt. Zurückgezogen fristet Crone nun sein Dasein, vertreibt sich die Zeit mit Tagebuchaufzeichnungen und bei einer Selbsthilfegruppe; versteckt in einem anonymen Hotelzimmer.. Doch seid einiger Zeit plagt ihn ein Gedanke bzw. eine Erkenntnis: Die Zahl 11 spielt eine besondere Bewandtnis in seinem Leben. Die vorher aufgezählten Personen starben alle an einem 11.11., er selbst überlebte nur knapp einen Unfall, der sich um 11.11 Uhr ereignete, bald ist der 11.11.11 und sein Vater liegt im Sterben - das kann nicht bloß ein Zufall sein.
Um den Vater am Sterbebett zu besuchen, reist Joseph schließlich in dessen Heimat Spanienn, nach Barcelona. Er trotzt damit einer offenen Familienfehde, die zwischen seinem Bruder Samuel, seinem Vater und ihm herrscht. Bruder und Vater kommen, als Prediger, nicht mit der atheistischen Haltung Josephs zurecht. Doch unheimliche Vorgänge im Haus zwingen die Brüder zunächst ihre Meinungsverschiedenheit beiseite zu schieben. Nach einigen Recherchen ist klar, das die Zahl 11 tatsächlich auf etwas verweist. Offensichtlich droht ein großes Unheil am 11.11.11 und die Familienmitglieder scheinen alle darin verwickelt zu sein. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt ...

Darren Lynn Bousman's vorliegende Arbeit aus dem Jahre 2011 ist trotz geringem Budget handwerklich einwandfrei produziert, aber berührte mich nicht. Ungeachtet der etwas kruden Story und letztlich überflüssige Zahlenmystik - man ist ja einiges gewohnt - verschlief Regisseur Bousman leider eine spannende Inszenierung. Das Werk plätschert, optisch tadellos, vor sich hin, ergötzt sich viel zu oft im religiösen Monolog, Dialog und Zweifel. Letztlich ist ziemlich schnell klar, wo der Hase hin läuft, und genau da liefert Bousman am Ende auch seine Punktlandung ab. Inhaltliche Tiefe - überraschende Momente - Thrill? Fehlanzeige!
Es wird nur so viel Einblick in Figuren und Plot geliefert, wie für den oberflächlichen Fortgang der Geschichte nötig ist, dementsprechend bleiben die Personen blasse Marionetten. So können auch Timothy Gibbs (Witchboard 2), der die Figur des Josephs Crones soweit gut umsetzt, und Michael Landes (Final Destination 2), als Samuel, nicht glänzen. Das Finale ist zwar um einen Twist bemüht, der zeichnet sich jedoch bereits sehr früh ab, geht damit baden. Selbst die blutarmen Horror-Einlagen, die das zunächst als "Glaubensdrama" startende Werk später ergänzen, sind vorhersehbar und wirken, trotz guter Maske, viel zu nett - nicht wirklich einschüchternd.
Was bleibt zu loben? Der passable Cast, die gute Kameraarbeit, das angemessenem Erzähltempo und der stimmige Soundtrack. Das rettet aber nicht eine altbackene und uninspirierte Umsetzung.

Der Film ist mit deutscher (DD 5.1 und DTS 5.1) und englischer Tonspur (DD 5.1) zu verfolgen, ein deutscher Untertitel kann hinzugefügt werden. Bild und Ton sind von überraschend guter Qualität. Der Soundmix ist ausgeglichen und sauber, die Sprecher gut verständlich. Auch Bildstörungen (Farbrauschen, Kontrastschwächen, etc.) sind mir in den 93 min keine aufgefallen.
An Extras bietet die Veröffentlichung den Original-Trailer, den deutschen Trailer, einen Blick hinter die Kulissen (24 min), 5 min nicht verwendetes Filmmaterial und einen Audiokommentar von Regisseur Darren L. Bousman. Desweiteren ist eine Trailershow mit auf dem Silberling.

In Zeiten von Torture Porn & Co mal wieder auf bodenständigeren und score-ärmeren Pfaden zu wandeln, mag kein schlechter Einfall sein, dabei darf der Unterhaltungswert indes nicht in das Hintertreffen geraten. Auch Hausmannskost kann Kurzweil bieten, dafür muss sie allerdings ordentlich zubereitet sein. Das trifft leider nur sehr bedingt auf "11-11-11 - Das Tor zur Hölle" zu. Für eine FSK 16 und die unten aufgeführten Punkte langt es, der große Wurf gelingt Bousman damit nicht. (cs)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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