Die Serie "Nachbarn" wurde in Deutschland bei Sat.1 ausgestrahlt und stammt aus Australien, wo sie ähnlich beliebt ist wie "Gute Zeiten, schlechten Zeiten" bei uns und es im Jahr 2006 bereits auf 5.000 Folgen brachte. Einige der Darsteller sind heute noch in anderen Formaten erfolgreich. So wirkte Jesse Spencer, der vielen als Dr. Chase in "Dr. House" bekannt ist, einst bei "Nachbarn", im Original "Neighbours", mit. Noch einen größeren Bekanntheitsgrad konnten später Kylie Minogue und Russel Crowe erlangen, letzterer ist auf der vorliegenden ersten Staffel aber noch nicht dabei.

"Nachbarn" spielt in der Ramsay Street und beschäftigt sich mit dem Leben der drei Familien Robinson, Clarke und Ramsay. Gleich zu Beginn wird es dramatisch: Des und Lorraine wollen eigentlich heiraten, doch urplötzlich überlegt es sich die Braut anders. Da Des sein Haus alleine nicht halten kann, sucht er nach Untermietern. Nach anfänglicher Skepsis nimmt er die sympathische Daphne bei sich auf - ausgerechnet die Stripperin, die für seinen Junggesellenabschied engagiert wurde. Das sorgt für reichlich Wirbel in der Nachbarschaft, denn längst nicht jeder ist damit einverstanden, dass "so eine" in die Gegend zieht. Kim hat unterdessen ganz andere Probleme - sie möchte einfach nur ihre Jugend genießen, doch ihre Mutter, die es als Lehrerin mit schwierigen Schülern zu tun hat, ist überbesorgt und mischt sich ständig in das Leben ihrer Tochter ein. Und während Shane Ramsey mit Daphne anbändelt muss sein jüngerer Bruder wegen seiner ständigen Alpträume in Therapie.

Interessant an "Nachbarn" sind in erster Linie die Starauftritte. In der ersten Staffel sind Kylie Minogue und Jason Donovan zu sehen, die auch außerhalb der Serie einen hohen Bekanntheitsgrad erlangen konnten. Zwei komplette Best-of-Episoden, die als Bonusmaterial in der DVD-Box enthalten sind, zeigen die beiden als Serien-Traumpaar.

Ansonsten weist "Nachbarn" die typischen Merkmale einer Seifenoper auf: Der Alltag der Protagonisten ist von dramatischen Wendungen geprägt, und neben den Sympathieträgern sind natürlich auch schwierige und intrigante Charaktere vorhanden, gemischt mit Banalitäten des täglichen Lebens. Bei "Nachbarn" ist die Mischung ganz gut gelungen, die Serie ist recht unterhaltsam, wenn auch teils nur mäßig gut gespielt und obendrein mehr schlecht als recht synchronisiert. Insbesondere Lorraine wirkt durch die unpassende und piepsige Stimme reichlich unecht. Zudem ist das Bild ziemlich blass und der Ton eher dumpf.

Letztendlich kann sie im Vergleich mit anderen Soap Operas als ordentlicher Durchschnitt bezeichnet werden. Erklärte Fans der Serie dürften die benannten Mängel vielleicht nicht allzu sehr stören, ansonsten spricht aber nur wenig für den Kauf, auch wenn mit den beiden Starfolgen durchaus interessante Extras vorhanden sind. (ck)

Wertung: (5 von 10 Punkten)