Blades Of Steel

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Datum: 02.03.2012 | VÖ: 1990 | Herausgeber: Konami | Kategorie: Nintendo NES

Wenn es um Sportspiele auf dem Nintendo Entertainment System geht, werden die Meisten direkt an das Fußballspiel "Nintendo World Cup" denken müssen. Gerade hierzulande war das Spiel weit verbreitet, weil es in einem Dreiermodul zusammen mit "Super Mario Bros." und "Tetris" angeboten wurde, das man direkt beim Kauf einer NES-Konsole bekommen hat. "Nintendo World Cup" hat einen großen Spaßfaktor, doch mit einem ernsthaften Sportspiel hat das wenig zu.

Aber das ist auch nötig, denn um den Spielspaß zu wahren und den Spielen im Rahmen der eingeschränkten technischen Möglichkeiten der damaligen Videokonsolen gerecht zu werden, muss man diverse Spielregeln außer Acht lassen und das Ganze auf das Wesentliche beschränken. Ob man seine Gegner reihenweise umhauen dürfen sollte und das Spielfeld am Ende zu einem Schlachtfeld werden lassen sollte, ist dabei Geschmackssache.

Durch einen glücklichen Umstand wurde ich mit mehr als zwanzig Jahren Verspätung jetzt mit einem NES-Sportspiel bekannt gemacht, das an mir bislang fast gänzlich vorüber ging. Es handelt sich dabei um "Blades Of Steel" aus dem Hause Konami. Viel habe ich nicht erwartet, weil mir bekannt ist, dass die wenigsten Sportspiele auf dem NES überzeugen konnte. Trotzdem meine ich früher schon öfter etwas Gutes über das Spiel gehört und/oder gelesen zu haben.

Zum Spielprinzip muss ich an dieser Stelle keine großen Worte verlieren. Es handelt sich schließlich um ein Eishockey-Spiel und wie das im groben abläuft, dürfte jedem bekannt sein. Hier ist es nur so, dass die Regeln stark vereinfacht wurden. Man spielt einfach in seine Richtung und versucht den Puck ins Gegnerische Tor zu schießen. Anders als es meistens der Fall ist, passt man bei "Blades Of Steel" mit B und schießt mit A. Hinzu kommt, dass man gleichzeitig zu seinem Hauptspieler auch den Torwart steuert. Ob dies nun gut oder schlecht ist, ist Geschmackssache. Ich finde das eigentlich einen witzigen Aspekt. Würde der Torwart allein agieren, wäre das Spiel recht langweilig und man hat wieder mal die Möglichkeit sich über die schlechte Spielintelligenz zu beschweren. So kann man zumindest selbst die Tore verhindern und wenn ein Tor fällt ist man dann eben selbst schuld. Damit die Verteidigung nicht unmöglich wird, sieht man immer anhand eines Pfeiles, wo der Puck ins Tor gehen würde, damit man schnell die richtige Torwartposition eingehen kann.

Gerade im Zwei-Spieler-Modus kann "Blades Of Steel" auf ganzer Linie überzeugen. Es macht einfach ungeheuer viel Spaß, das Spiel gegen einen Freund zu spielen und es wird einfach nicht langweilig. Umso öfter man es spielt, umso besser wird man in der Verteidigung und im Spielaufbau und umso spannender werden die Spiele. Bei mir war es so, dass es am Anfang unglaublich viele Tore gab, später ging ein Spieldrittel auch mal torlos zu Ende.

Ein solches Spieldrittel dauert übrigens laut Spielanzeige 20 Minuten, jedoch vergeht die Zeit sehr schnell, sodass man vielleicht von fünf Minuten pro Drittel ausgehen kann.

Wer übrigens nicht auf die "Nintendo World Cup"-Prügeleien im Rahmen eines Eishockey-Spiels, zu denen Schlägereien dazu gehören, verzichten möchte, der hat auch in diesem Spiel ab und zu die Chance, sich zu schlagen. Wenn man versucht, seinen Gegner im Spiel den Puck abzunehmen, kommt es immer mal wieder zu Keilereien zwischen zwei Spielern. Zu diesem Zweck wird ein kurzer Kampfmodus eingeblendet. Man hat dann die Möglichkeit zu blocken oder zu schlagen. Wer den Gegner nieder gerungen hat, darf dann direkt weiter spielen und hat oftmals die Möglichkeit, ein Tor zu erzielen. Der Verlierer des Kampfes muss eine Auszeit nehmen und kommt dann später im Verlauf des Spieles wieder zurück auf die Eisfläche.

Wenn man das Spiel alleine spielen möchte, hat man die Möglichkeit zwischen Exhibition und Tournament zu wählen. Anschließend hat man drei Auswahlmöglichkeiten, was den Schwierigkeitsgrad angeht, sowie acht mögliche Nordamerikanische Eishockey-Mannschaften, die man spielen kann.

Diese Mannschaften haben allesamt eigene Trikotfarben. Wenn die Farben zu ähnlich sind, kann das zu Verwirrungen während des Spieles sorgen. Ein weiterer Nachteil ist, dass man die Zwischensequenzen im Spiel, wenn z.B. ein Tor gefallen ist und die Spieler sich feiern lassen, nicht wegklicken kann.

Die Musik von "Blades Of Steel" ist sehr simpel aber sehr gelungen. Der Sprecher, der immer wieder die Selben Sätze sagt, hat einen gewissen nervfaktor, sowie die Zuschauer, die sich im Grunde nur wie ein Meeresrauschen anhören. Aber das kennt man ja von alten Videospielen und das gehört auch einfach dazu.

Wer gerne klassische Videospiele spielt und auf der Suche nach einem guten Sportspiel ist bzw. vielleicht sogar konkret nach einem Eishockey-Spiel, der kommt an "Blades Of Steel" nicht vorbei. Konami hat hier große Maßstäbe gesetzt mit unheimlich viel Suchtfaktor im Mehrspielerbereich, der auch heute noch auf ganzer Linie funktioniert und so manche modernen Spiele alt aussehen lässt. (sk)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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