Wallander - Die fünfte Frau

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 20.02.2012 | VÖ: 02.09.2011 | Herausgeber: Universum | Kategorie: Film

Die Bücher aus Henning Mankells "Wallander"-Reihe gehören zu den beliebtesten Kriminalromanen unserer Zeit, und auch die Verfilmungen stoßen meist auf großes Interesse. Einige davon waren bereits im ZDF zu sehen, so wie der vorliegende Film "Die fünfte Frau".

Darin wird der beschauliche Süden Schwedens von einer brutalen Mordreihe erschüttert. Scheinbar ganz normale Bürger werden auf bestialische Weise getötet, die erste Leiche wird aufgespießt auf mehreren Stangen gefunden, und auch die anderen Opfer starben auf langsame und überaus qualvolle Weise.

Kommissar Wallander, gespielt von Rolf Lassgard, nimmt die Ermittlungen auf und findet bald seine These, Menschen seien selten was sie scheinen, bestätigt, denn die Ermordeten waren keinesfalls so anständig, wie es auf den ersten Blick aussehen mochte, ganz im Gegenteil, sie alle haben sich der Gewalt gegen Frauen schuldig gemacht und diese teils auch getötet, und dafür müssen sie nun bezahlen. Die Frage ist nur: Wer ernennt sich hier selbst zum Richter und Henker? Und gibt es einen Zusammenhang mit dem Mord an vier algerischen Ordensschwestern und einer schwedischen Touristin im Jahr 1994?

"Die fünfte Frau" ist ein außergewöhnlicher Krimi, der insbesondere von der hervorragend gespielten Figur des Kommissar Wallander lebt. Das Erzähltempo ist eher ruhig, der Fluss der Handlung wird aber immer wieder durch kurze Zwischeneinblendungen unterbrochen, in denen der Zuschauer einen Einblick in die Taten erhält - jedoch ohne dass diese allzu schockierend dargestellt werden. Dennoch ist "Die fünfte Frau" streckenweise recht langatmig und gewinnt erst gegen Ende wirklich an Fahrt. Spannung wird übrigens nicht durch die Frage nach dem Täter erzeugt, der verhältnismäßig früh bekannt ist, sondern eher dadurch, dass der Zuschauer Wallander bei seinen Ermittlungen begleitet und vor allem selbst mehr über die Hintergründe der bestialischen Taten erfahren möchte. Positiv fällt auch auf, dass der Charakter des Kommissars Wallander in "Die fünfte Frau" durch Einblicke in dessen Privatleben und eigene Schattenseiten sehr greifbar und authentisch wirkt.

Auffallend an den Wallander-Krimis ist vor allem die düstere Grundstimmung. Die Farben wirken blass, was in diesem Fall aber wohl als Stilmittel zu werten ist - ganz im Gegensatz zu dem körnigen Bild, dessen Qualität leider zu wünschen übrig lässt. Dafür wurden neben dem Film, der satte 226 Minuten dauert, auch attraktive Extras mit auf die Doppel-DVD gepackt: Ein Interview mit Henning Mankell, ein Trailer zum Film "Die falsche Fährte" sowie die Dokumentation "Die Welten des Henning Mankell". Liebhaber eher ruhig erzählter und düsterer Krimis dürften den Kauf von "Die fünfte Frau" nicht bereuen, sofern sie bereit sind Abstriche bei der Bildqualität zu machen. (ck)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.