In "Die Wunder des Herrn B." geht es um zwei Geschwisterpaare aus unterschiedlichen Jahrhunderten. Jamie und Lucy leben im Jahr 1918 in einfachen Verhältnissen mit ihrer Mutter, bis plötzlich der freundliche Herr Blunden auftaucht und ihr eine Stelle als Hausmeisterin eines großen Anwesens anbietet. Dieses ist ziemlich herunter gekommen und birgt außerdem ein Geheimnis: Dort spuken die Geister von Georgie und Sarah, zwei Kindern im Alter von Jamies und Lucies, die dort im Jahr 1818 ermordet wurden. Indirekt hat auch Herr B. etwas damit zu tun - er hat nichts unternommen um den beiden Kindern zu helfen und versucht nun, alles wieder in Ordnung zu bringen. Doch dazu braucht er Jamie und Lucy, die mit Hilfe eines Zaubertranks in die Vergangenheit reisen und den Tod der Geschwister verhindern sollen.

Die Grundidee ist durchaus interessant, die Umsetzung hätte jedoch besser ausfallen können. Nachdem die Handlung zunächst nur langsam in Gang kommt, wird sie gegen Ende so überdreht, dass es teilweise kaum zu ertragen ist. Während die Kinder und Herr B. noch glaubwürdig erscheinen, sind die Nebencharaktere derart überzeichnet, dass sie nicht einmal annähernd authentisch wirken. Das ist schade, denn ansonsten könnte "Die Wunder des Herrn B." ein wirklich gutes Märchen sein. Der Film ist auch nicht wirklich schlecht, er findet nur nicht ganz das passende Erzähltempo und den richtigen Ton, um den Zuschauer wirklich zu verzaubern und verschenkt einiges an Potential. Schlecht ist die Umsetzung auch nicht, allerdings unausgewogen und insgesamt nicht mehr als durchschnittlich. Auffällig ist lediglich, dass sich die Schauspieler am Ende noch einzeln von den Zuschauern verabschieden - eine nette Idee, die ein wenig ans Theater erinnert.

Das Bild liegt zwar im Format 16:9 vor, wirkt aber dennoch etwas blass, was sicher dem Alter des Films geschuldet ist - ebenso wie die Tatsache, dass nur ein Mono-Ton vorliegt. Der Klang ist also weit unter den heute gängigen Standards, was aber für die Zielgruppe solcher Filme nicht allzu relevant sein dürfte. Extras sind leider ebenfalls nicht vorhanden. Bei der Produktgestaltung gibt es also reichlich Luft nach oben. Letztendlich kann der Kauf von "Die Wunder des Herrn B." nur Liebhabern des Films wirklich empfohlen werden. (ck)

Wertung: (3 von 10 Punkten)