Nichts zu verzollen

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Datum: 10.12.2011 | VÖ: 01.12.2011 | Herausgeber: Prokino | Kategorie: Film

Wir schreiben das Jahr 1993, kurz vor dem Verschwinden der innereuropäischen Grenzkontrollen. Mathias Ducatel (Dany Boon) ist französischer Grenzpolizist in einem idyllischen Ort an der belgisch-französischen Grenze und ist mit seiner Arbeit und seinem Leben vollauf zufrieden. Er ist ein netter und charmanter Mann, den alle gerne haben. Das einzige, was bei ihm nicht so richtig läuft, ist seine Beziehung mit Freundin Louise Vandervoorde (Julie Bernard), denn obwohl er seit einem Jahr mit ihr zusammen ist kann er sich nicht mit ihr in der öffentlichkeit zeigen. Ihr Bruder Ruben ist nämlich ebenfalls Grenzpolizist, allerdings auf belgischer Seite und kein Freund der Franzosen. Um genau zu sein, ist er ein regelrechter Franzosenhasser und lässt auch keine Möglichkeit ungenutzt, um dies lauthals zu verkünden. So wurde er von seinem Vater erzogen und er erzieht auch seinem eigenen Sohn eine ausgelebte Abneigung gegen die "Camenberts" an, wie er die Franzosen abfällig nennt.

Nach der Aufhebung der stationären Grenzkontrollen innerhalb der EU wird den Polizisten das Betätigungsfeld nun genommen, doch wie es der Zufall will, einigen sich belgische und französische Behörden darauf, eine gemischte, mobile Grenzpatroulle einzurichten. Als klar ist, dass Ruben für die belgische Seite ausgewählt wird, meldet sich Mathias freiwillig. Er hofft, dass eine Art Kameradschaft unter Kollegen, Ruben freundlicher stimmen könnte und von ihm das Einverständnis kriegt, um die Hand seiner Schwester anzuhalten.

"Nichts zu verzollen" ist ein wunderbarer Sonntagnachmittag-Familienfilm, den Dany Boon hier präsentiert. Genau wie schon in seinem Film "Willkommen bei den Sch’tis" (der ehrlich gesagt um Längen besser ist und nicht umsonst der erfolgreichste Film in Frankreich wurde), kombiniert er Witz und Charme mit dem Thema Vorurteile gegenüber anderer, auch wenn es in diesem Film um Menschen geht, die nur wenige Meter voneinander entfernt wohnen und sich lediglich durch ihre Nationalität und einen leichten Dialekt unterscheiden.

Zwar ohne weiteren Tiefgang, auch wenn es vielleicht hintergründig gewünscht war, ist dieser kurzweilige Film nette Unterhaltung. Zwar sind die Rollen durchaus gut besetzt, doch stechen allzu oft überzeichnete Charaktere hervor, die den Film schon mal in plumpen Slapstick driften lassen.

War ich doch zuerst geneigt, diesen Slapstick, gemäss Louis de Funes, als typisch französisch zu klassifizieren, so habe ich mich nach einigem innehalten davon entfernt, denn auch hier-, und woanders zulande, wird leider oft genug das Klischee missbraucht, um Amüsement zu gestalten. Was in diesem Film halt der aufgemotzte Renault 4 war, war hier einst der Trabbi und was aus französischer Sicht die Belgier sind, mögen hier vielleicht, Sachsen, Bayern oder Schwaben sein.

Wie bereits erwähnt, im Grossen und Ganzen ein schöner, unterhaltsamer Film, der als Pressemuster seinen Weg zu mir fand. In einer Amaray-Hülle, die, wie ich denke, auch das Endprodukt sein wird. Da laut des Aufdrucks auf dem Cover die Bild- und Tonqualität nicht der Kauf- bzw. Leihversion entsprechen, gibt es darüber auch kein Urteil. Da das Menü-Setting auch noch nicht zugefügt wurde, kann ich die Extras nur von der Hülle ablesen und die bieten für die DVD-Version ein persönliches Intro von Dany Boon, entfallene Szenen und Einblicke hinter die Kulissen. (pg)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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