Schlacht um Algier

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Datum: 01.12.2011 | VÖ: 17.06.2011 | Herausgeber: Alive | Kategorie: Film

1957 rüstet sich die Nationale Befreiungsfront zum Widerstand gegen die französische Kolonialherrschaft in Algerien. Ali-la-Pointe steigt in dieser Zeit von einem kleinen, gemeinen und Kriminellen zum Anführer der Guerilla Streitmächte in Algier und in der Zwischenzeit greifen die Truppen des Colonel Mathieu immer härter durch, um etwaige Drahtzieher und Anführer des Widerstands aufzuspüren.

"Schlacht um Algier" ist harter Tobak und ich muss ehrlich gestehen, dass als ich das Cover sah mit dem Schlimmsten rechnete, doch zum Thema Cover später mehr. Der Film "Schlacht um Algier" ist mehr eine sozialkritisches Drama, welches in den Wirren und der Gewalt des algerischen Befreiungskrieg spielt. Die einzelnen Hauptpersonen sind allesamt vielschichtig und schnell neigt man dazu, dass man voreilig über das Handeln der Figuren herzieht, nur um einige Minuten später feststellen zu müssen, dass man sich gründlich getäuscht hat. So etwas macht Spaß und trägt wirklich großartig dazu bei, dass der Film unentwegt Spannung aufbaut.

Der ganze Film kann man als ordentliches Rundumpaket sehen, seien es die im Vorfeld erwähnten Figuren in "Schlacht um Algier" oder die teilweisen wirklich sehr guten Dialoge. Ich kann zwar nicht beurteilen, ob diese im Originalton genauso gut sind oder besser, aber es macht wirklich Spaß, einen natürlichen Dialog in einem Film zu verfolgen.

Das Cover ist wirklich grausam im Vergleich zu dem Film. Man sieht einen Panzer, eine demonstrierende Gruppe im Hintergrund und natürlich eine Explosion. Diese wirklich seltsam anmutende Mischung sorgt dafür, dass ich erst dachte einen wirklich grausamen Actionfilm aus der 90er in den Händen zu halten. Ein einfaches aber dennoch aussagekräftiges Cover hätte dem Film womöglich besser getan. Leider wurde aber genau darauf verzichtet und machen wir uns nicht vor, bei unbekannten Filmen entscheidet ein schönes Cover mit, ob wir den Film schauen möchten oder nicht.

Als Extras gibt es nur ein Interview mit dem Regisseur und dem Produzenten des Streifens, die sind zwar irgendwo sehr interessant, fallen aber auch sehr kurz aus. Achja für Fans des klassischen Italo-Western mag noch gesagt sein, dass kein Geringer als Ennio Morricone die Musik für diesen Film komponiert hat.

"Schlacht um Algier" ist wirklich ein kleiner Geheimtipp, der es aber dank des wirklich schlechten Covers, wohl auch nicht wirklich aus dieser Nische heraus schafft. Wer Interesse an guten sozial kritischen Kino aus den 60ern hat, der sollte auf jeden Fall mal einen Blick in diese Perle werfen. (sr)

Wertung: 9 von 10 Punkten (9 von 10 Punkten)

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