Darf ich Sie zur Mutter machen?

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Datum: 12.11.2011 | VÖ: 30.09.2011 | Herausgeber: Turbine | Kategorie: Film

Ungefähr sieben Jahre, bevor Dieter Hallervorden mit "Nonstop Nonsens" richtig durchstartete, zu einer Zeit, da er selbst in seiner Wahlheimat Berlin noch unbekannt war, drehte Deutschlands dienstältester Komiker zusammen mit seinem kongenialen Langzeitpartner Ralf Gregan seinen ersten abendfüllenden Spielfilm.

"Darf ich Sie zur Mutter machen" erzählt die komische, aber anrührende Geschichte von Ulrich Vogler und seinem Sohn Dieter (dargestellt von Hallervordens erstem Sohn), der im Kampf gegen das Jugendamt dringend eine Frau benötigt. Das Amt droht, dem Langzeitstudenten Vogler andernfalls das Sorgerecht zu entziehen. Zusammen mit seinem Kumpel Lothar begibt sich Ulrich auf die Suche, stellt aber fest, dass es für einen alleinerziehenden Vater gar nicht so einfach ist, die Frau fürs Leben zu finden. Die Situation eskaliert, als Lothar Ulrich mit Monika verkuppeln möchte, die vor dem Jugendamt gleich als seine Verlobte in Erscheinung tritt.

Der Film, der auch unter dem Titel "Mehrmals täglich" lief, ist für Didi-Fans zunächst sehr gewöhnungsbedürftig. Hallervorden gibt hier nicht wie in seinen meisten anderen Filmen den liebenswürdigen Tollpatsch, sondern einen fürsorglichen und umsichtigen Familienvater, der allerdings dennoch immer wieder ungewollt in komische Situationen gerät. Trotz seines Alters ist der Film aber sehr sehenswert, nicht zuletzt wegen des immer noch aktuellen Grundthemas.

Für die DVD, die Turbine erstmals 2005 auf den Markt brachte, hat sich der Verlag gewaltig ins Zeug gelegt. Der Film selbst erstrahlt (trotz schwarz-weiß) in vollem Glanz, man merkt, dass die Schwarz-Weiß-Technologie 1969 sehr ausgereift war. Die Bilder selbst sind auch heute noch wunderschön, was vermutlich auch Star-Kameramann Michael Ballhaus zu verdanken ist. Auch das Tempo des Films und die Gags können heute noch überzeugen. Schade eigentlich, dass dieser Film wohl der unbekannteste in Hallervordens Repertoire ist und im TV nicht bis selten zu sehen war.

Das Bonusmaterial kann sich wie bei allen Filmen der Hallervorden-Collection sehen lassen: Neben einer Folge der Miniserie "Onkel & Co." befindet sich ein interessanter 45-minütiger Einblick in die Entstehung des Audiokommentars (mit Hallervorden, Gregan und dem leider viel zu selten zu Wort kommenden Ballhaus) mit auf der DVD. Beeindruckend, dass drei absolute Profis die Arbeit an "Darf ich Sie zur Mutter machen" auch knapp 40 Jahre nach dem Dreh noch gut und aktuell finden. Zu manch anderem Film hatte Hallervorden sich ja äußerst kritisch geäußert. Die Trailershow kennt man bereits von anderen DVDs, ebenso die Bildergalerien und Biographien.

Alles in allem ein sehr schöner Film auf einer DVD der Referenzklasse. (fk)

Wertung: 10 von 10 Punkten (10 von 10 Punkten)

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