Die Elfen - Folge 1: Der Untergang von Vahan Calyd

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Datum: 20.10.2011 | VÖ: 30.09.2011 | Herausgeber: Folgenreich | Kategorie: Hörspiel

Das Duo Marco Göllner und Dennis Erhardt zeichnet für eine der erfolgreichsten Hörspielserien der letzten Jahre verantwortlich: Dorian Hunter, eine modernisierte Adaption der Heftromanserie "Dämonenkiller". Die Kombination aus modernen Skripten, erlesenen Sprechern und einer monströsen Soundkulisse überzeugt Fans wie Kritiker. Nun präsentiert Dennis Erhardt (unter teilweiser Mitwirkung seines Dorian-Hunter-Partners Göllner) eine neue Hörspielserie. Mit der Adaption von Bernhard Hennens Roman "Elfenwinter" versucht Erhardt, das Hunter’sche Erfolgsrezept auf eine High-Fantasy-Vorlage zu transferieren.

Attentäter haben es bei beim großen Fest der Lichter auf Elfenkönigin Emerelle abgesehen. Ihr zur Seite steht der sympathische Leibwächter Ollowain, jedoch nimmt trotz der drohenden Gefahren niemand das Volk der Trolle als die wahre Bedrohung des Elfenlandes wahr.

Obwohl die Storyline alle üblichen Fantasy-Klischees bedient (zwielichte Elfenfürsten, böse Trolle mit so wenig Vokalen wie irgend möglich im Namen, wagemutige Helden und die schöne Königin), rettet die Hörspieladaption die Geschichte vor dem Mittelmaß. Drehbuchautor Erhardt setzt die aus "Dorian Hunter" bekannten Stilmittel sicher ein, erzählt in Rückblenden und beendet Dialoge immer wieder abrupt, um die Handlung dann an einem ganz anderen Punkt fortzusetzen.

Zu überzeugen wissen auch die Sprecher. Nicht nur einige bekannte Stimmen aus der Schwesterseire geben sich ein Stelldichein, auch altbekannte Stimmen wie Andreas von der Meden oder Douglas Welbat sind zu hören. Unheimlicher Höhepunkt ist die Verfremdumg von Luise Lunows (bekannt als Oberhexe aus Bibi Blocksberg) Stimme als Skanga. Problematisch hinsichtlich der Sprecher ist für mich persönlich lediglich der Einsatz von Daniela Hoffmann als Elfenkönigin Emerelle, zu sehr assoziiere ich ihre Stimme mit Julia Roberts. Gewiss, Hoffmanns Sprecherleistung ist hochprofessionell, jedoch wäre eine Stimme, die an eine kämpferische Natur erinnert, angemessener gewesen als die zuckersüße Pretty Woman.

Geräuschkulisse, Schlachtenlärm und auch die Aufmachung der CD sind, wie aus dem Hause Folgenreich gewohnt, auf höchstem Niveau, das stimmungsvolle Fantasy-Cover wird Fans in Verzückung versetzen. Bei mir persönlich verbleibt dennoch ein etwas schaler Nachgeschmack, denn die träge Handlung einerseits und die ungünstige Wahl der Protagonistin trüben das Hörvergnügen ein wenig. Dass das Fantasy-Genre und insbesondere Tolkiens Kreationen seit dem Erscheinen der Herr-der-Ringe-Trilogie sehr stark strapaziert und ausgeschlachtet wurden, kann man den Machern der Hörspiels allerdings nicht anlasten, bestenfalls der Romanvorlage. (fk)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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