Vor zwanzig Jahren verstarb der beliebte Schlagersänger und Schauspieler Roy Black. Kaum eine andere Nachkriegskarriere hat besser hinter die Kulissen der Musikbranche blicken lassen wie die von Roy Black. Gerhard Höllerich, wie er eigentlich heißt, war ursprünglich Rock'n'Roll-Sänger. Ein Talentwettbewerb machte ihn bekannt und es dauerte nicht lange, bis man es ihn ermöglichte, seine ersten Schallplatten veröffentlichen zu können. Schnell merkte man aber, dass man mit Roy Black als Schlager- und Schnulzensänger mehr Geld verdienen kann, als mit Roy Black als Rock'n'Roller. So bekam er ein entsprechendes Image verpasst und musste von nun an den Schmalzsänger geben. Dass dies nicht seine wahre Natur war, belastete den Künstler sehr. Große Erfolge, ein unheimlich schmerzhafter Karriereknick und viele private Probleme sorgten für den Absturz des Sängers Roy Black sowie der Person Gerhard Höllerich. Erst nach vielen Jahren konnte er wieder an die alten Erfolge anknüpfen, jedoch starb er dann unerwartet am 9. Oktober 1991.

Im Jahr 1996 wurde zu seinem 5. Todestag im Fernsehen der Film "Du bist nicht allein " Die Roy Black Story" erstmals gezeigt, der aufgrund ihrer klaren Darstellungen von Roy Blacks Niedergang ein sehr geteiltes Zuschauerecho hervorgerufen hat. Für die Hauptrolle konnte damals Christoph Waltz gewonnen werden, der heute Weltruhm genießt. Dies auch vollkommen zurecht, denn Waltz ist ein großartiger Schauspieler, der sein Können auch in diesem Film unter Beweis gestellt hat. Nachdem er nur selten im Fernsehen zu sehen war und die VHS-Veröffentlichung des Filmes nur zu einem hohen Sammlerpreis zu haben war, hat sich die Firma Turbine Medien darum gekümmert, dass dieser Fernsehfilm nun zum 20. Todestag endlich erstmals auf DVD erscheinen wird.

Das Produkt macht einen tollen Eindruck. Wenn man es in der Hand hält, fällt sofort das Wackelbild auf, welches ermöglicht, zwischen dem Gesicht des echten Roy Blacks und dem Gesicht des Darstellers Christoph Waltz auf dem Titelmotiv hin und her zu wechseln. Dieses Wackelbild ist auf einem kleinen Schuber aufgebracht. Wenn man aus diesem Schuber die Plastikhülle heraus nimmt, bekommt man ein weiteres Titelmotiv zu sehen auf dem man beide Gesichter " jeweils zur Hälfte am jeweiligen Rand des Titelbildes zu sehen bekommt. Ein wenig schade ist hierbei, dass die Rückseite des Schubers und die Rückseite der Plastikhülle identisch ist. Zu sehen bekommt man dort ein Foto von Christoph Waltz als Roy Black, sowie eine Inhaltsangabe und alle wichtigen Infos zum Film und zum Produkt.

Enttäuschend ist dann das Innenleben der Hülle. Dort findet man nämlich nur die Scheibe mit dem Hauptprogramm. Ein Beiheft, einen Aufkleber oder sonstiges gedrucktes Bonusmaterial hat man leider komplett weggelassen. So etwas hätte das Produkt noch einmal gehörig aufgewertet. So wirkt lediglich die Fassade hochwertig.

Auf der DVD findet man ein ansprechend gestaltetes Menü, welches es ermöglicht, zwischen dem Hauptfilm, der Kapitelwahl und dem Bonusmaterial auszuwählen. Dieses besteht aus einer "Heut' Aben"-Folge der Gesprächssendung von Joachim Fuchsberger mit Roy Black als Gast. Diese knapp 44-minütige Sendung aus dem Jahr 1989 ist ein tolles Extra, welches noch einmal ermöglicht, Roy Black mehr oder weniger Privat auf der Bühne zu sehen. Auf weiteres Bonusmaterial hat man leider verzichtet. Dabei bin ich mir sicher, dass es noch viel gegeben hätte, was man hätte verwenden können. Egal ob es nun TV-Berichte über den Film sind oder weitere Gespräche mit Weggefährten oder Beteiligten aus dem Film. Die Bild- und Tonqualität des knapp 96-minütigen Hauptfilmes ist einwandfrei. Die Plastikhülle wurde mit einem Wendeblatt versehen, welches ermöglicht, das große FSK-Logo von der Titelseite verschwinden zu lassen.

Aus der DVD-Veröffentlichung von "Du bist nicht allein " Die Roy Black Story" hätte man unterm Strich deutlich mehr machen können. Trotzdem kann man froh sein, dass dieser TV-Film nun endlich auf DVD erhältlich ist. Denn er ist wirklich gut umgesetzt. Was mich an diesem Film jedoch immer ein wenig gestört hat, ist die Tatsache, dass man sieht, dass es sich hier um einen Fernsehfilm handelt. Wie authentisch oder überzeichnet der Inhalt ist, kann wohl kaum jemand definitiv sagen. Als Zuschauer bekommt man aber eine Ahnung davon, in welchen Zwiespalt Gerhard Höllerich gelebt hat. (sk)

Wertung: (7 von 10 Punkten)