Irreversibel

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Datum: 29.09.2011 | VÖ: 13.05.2011 | Herausgeber: Alamode Film | Kategorie: Film

Die hübsche Alex (Monica Belluci) verlässt nach einem Streit mit ihrem Freund Marcus (Vincent Cassel) eine Party und wird Minuten später Opfer einer brutalen Vergewaltigung, die damit endet, dass ihr Peiniger sie ins Koma prügelt.
Nach einem dubiosen Hinweis macht sich Marcus zusammen mit Alex’ Ex-Mann Pierre (Albert Dupontel) auf die besessene Suche nach dem Täter, die sie in die Pariser Hardcore-Schwulenszene führt.

So knapp und bündig die Story in wenige Worte gepackt werden kann, so weit ausschweifend und trotzdem inhaltlich kompakt verpackt ist die Verfilmung von Gaspar Noé. Das im Stile eines Bookend-Streifens durchdachte Konzept schafft es, die in ein paar Sätze zu fassende Idee abendfüllend auf die Leinwand zu bringen, auch wenn die Quintessenz der ersten Szenen recht unabhängig dem Rest gegenüber steht und sich dennoch im Verlauf wiederholen. Das Gefühl, dass man eigentlich vermittelt bekommt, ist einen Film Rückwärts zu sehen. Die Story, empfängt einen mit ehrlicher und direkter Brutalität, um uns am Ende mit der anfänglichen Harmonie, der Beziehung zwischen Alex und Marcus, zu konfrontieren, die wahrscheinlich so hätte weiter existieren können.

Der Film arbeitet sich stetig gegen den Uhrzeigersinn nach vorne und schafft es teilweise einen richtig zu packen. Der Versuch erfolgt durch einen Mockumentary"Stil, der aber, durch eine nicht so gelungene Kameraführung oftmals eher zur Übelkeit als zur Ergriffenheit führt (in extremer Weise bei den Szenen in der Schwulenbar, aber auch oft genug zwischendurch). Auch die Braun-Orange-Färbung des Films wird mit der Zeit eher nervig als das es die Stimmung unterstützt. Natürlich ist die französische Machart eines Filmes, zumindest bei ernsterer Thematik, stets darauf bedacht einen tieferen Grund im Verlauf der Geschichte zu übermitteln, doch manchmal versinkt dieser Streifen so tief darin, dass man bis zur Hüfte drinsteckt und man nicht mehr rauskommt, weil der Versuch zu ermüdend ist.

Als Fazit muss man sagen, dass die Idee an sich in Ordnung, aber nicht neu ist. Leider ist der von mir sehr geschätzte Vincent Cassel ("Pakt der Wölfe", "Die purpurnen Flüsse", u.v.m.), nebst seiner Ehefrau Monica Belluci ("Matrix Reloaded/Revolutions", "Die Passion Christi", etc.), eine Verschwendung schauspielerischer Qualität und ich bedaure, dass er im Team der Produzenten mitwirkte. Dass der Film das "Bronzene Pferd" beim Stockholmer Film-Festival erhielt und in Cannes um die "Goldene Palme" buhlte, kann eigentlich nur als Wertschätzung der maßlosen Provokation durch die dargestellte exzessive Gewalt und einer schier nicht enden wollenden Vergewaltigungssequenz gewertet werden. Die DVD ist in gängiger Amaray-Hülle mit Kartoncover und natürlich ab 18. Bild und Ton entsprechen der durch den Inhalt und Kameraführung gewollten Stimmung. Bei den Extras findet man verschiede Trailer, den Kurzfilm "Intoxication" (ein Interview mit einem HIV-infizierten Regisseur), das Making-Of, gelöschte Szenen, sowie den zwei Musikvideos "Stress" und "Rage". (pg)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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