Aftershock

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Datum: 16.09.2011 | VÖ: 02.09.2011 | Herausgeber: Koch Media GmbH | Kategorie: Film

Tangshan im Nordosten Chinas. Es ist eine heiße Sommernacht 1976 als urplötzlich die Erde bebt. Häuser fallen einfach so zusammen, Straßen bersten, die Erde tut sich auf, Menschen sterben. Eine Stadt wird über Nacht zu einer einzigen Geröllwüste.
Mitten in den Trümmern wird eine Mutter zu einer grausamen Entscheidung gezwungen: von ihren beiden Kindern kann nur eines gerettet werden und die Frau soll sich entscheiden. Nach langem Drängen ringt man ihr eine Wahl ab: der Junge soll gerettet werden, das Mädchen zurückgelassen. Was die Mutter nicht weiß: auch die Tochter überlebt, hat aber ihr Gedächtnis verloren und gilt als Waise. Sie wird von einem Pärchen adoptiert, das der Roten Armee angehört.
Während das Mädchen im Schoße der Rotarmisten in wohlhabenden Verhältnissen aufwächst, führt ihr Bruder fern von ihr ein einfaches Leben mit der Mutter, bis ihm die Decke auf den Kopf fällt und er von zuhause auszieht. Seine Mutter bleibt stur in der alten Heimat Tangshan " sie wartet auf die Geister ihres Mannes und ihrer Tochter und bleibt daher an Ort und Stelle.
Währenddessen studiert ihre Tochter an der Universität Medizin und wird selbst Mutter.

Das Beben von Tangshan fand 1976 wirklich statt und gilt bis heute als das verheerendste Beben des 20. Jahrhundert, da es über 240.000 Opfer forderte.
Der Film beschäftigt sich überraschenderweise nicht mit den unmittelbaren Folgen des Bebens, sondern den beiden Biographien der Geschwister, die durch das Unglück auseinander gerissen wurden. Dadurch verfolgt man keinen Film, der sich um die eigentliche Katastrophe kümmert, sondern einfach zwei Personen und ihre Lebenswege. Erst zum Ende, als sich 2008 erneut ein schweres Erdbeben ereignet, wird die Katastrophe von 1976 wieder präsent in der Geschichte.
Dieser weite Bogen, den der mehr als zweistündige Film schlägt, zieht die Erzählung ungemein in die Länge. Das Beben selbst löst nur die Konstellation der gespaltenen Geschwister aus, wird aber nicht in voller Breite behandelt. "Aftershock" ist auf keinen Fall ein Katastrophenfilm, sondern eine Familiengeschichte und in seinem plätschernden Erzählstil wenig spannend oder interessant. Die Charaktere sind allesamt solide konzipiert, ebenso ist die Handlung handwerklich rundum passable gelungen. Unterm Strich jedoch macht den Film nichts wirklich besonders, andererseits ist der Film auch nicht misslungen. Hier liegt einwandfrei ein netter kleiner Film ohne hohe Relevanz vor.

Technisch ist "Aftershock" sehr enttäuschend. Das Bild hat zeilenweise Verwischungen bei bewegten Objekten und ist daher auf Dauer sehr anstrengend anzuschauen.
An Extras ist die DVD ebenfalls kein Bringer: es gibt lediglich den Trailer des Hauptfilms. (mp)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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