Im Jahre 1810 lebt der Vampir Graf Mitterhouse in einem Schloss nahe einem ruhigen Dorf, mitten im Nirgendwo. Jeder im Dorf weiß, was sich in diesen Gemäuern abspielt, doch keiner wagt es auszusprechen bis eines Tages den Dorfbewohnern der Kragen platzt und sie, nachdem sie das Schloss gestürmt haben, dem Grafen einen Pflock ins Herz rammen. Bevor dieser jedoch das Zeitliche segnet belegt er das Dorf mit einem Fluch. Dieser zeigt seine volle Wirkung erst 15 Jahre später, als ein Wanderzirkus im Dorf Halt macht...

Mit "Circus der Vampire" liegt mir nunmehr der elfte Teil der Hammer-Collection vor, die Koch Media seit einiger Zeit veröffentlicht. Für die, die mit dem Begriff Hammer-Collection nichts anfangen können: Die Hammer-Filme sind englische Filme, die in den 50er bis 70er Jahren des letzten Jahrhunderts vom Unternehmen Hammer-Films produziert wurden. Sie spielen zumeist im Horror- oder Science-Fiction-Genre und wurden größtenteils mit geringen finanziellen Mitteln gedreht. Viele dieser Filme haben heute einen gewissen Kultstatus, zumal in Hammer-Filmen im Vergleich zu anderen Filmen dieser Zeit massig Blut fließt und Gewaltszenen expliziter dargestellt werden.

Für gewöhnlich erkannte man Hammer-Filme schon an den "üblichen Verdächtigen", die immer mal wieder in diversen Filmen dieser Firma auftauchen. Beispiele wären da Regisseur Terence Fisher oder die Schauspieler Peter Cushing oder Christopher Lee. Das Besondere an "Circus der Vampire" ist, dass hier fast ausschließlich auf unerfahrene Neulinge gesetzt wurde - sowohl vor, als auch hinter der Kamera. Dass das nicht unbedingt schlecht sein muss beweisen uns Adrienne Corri, Anthony Higgins und Co. Die Story weicht von typischen Vampirgeschichten ab und bietet so manche Überraschung. Die FSK-Freigabe ab 18 Jahren ist für heutige Verhältnisse sicher nicht mehr angebracht.

Wenn man Koch-Media eins nicht vorwerfen kann, dann ist es, dass sie alte Filme nicht richtig aufpeppen würden. Die Farben sind satt, das Bild ist klar, mehr ist aus einem Band aus dem Jahr 1972 mit heutiger Technik wahrlich nicht herauszuholen. Auch der Ton wurde stark verbessert und kommt nun gänzlich ohne Knistern und Rauschen aus. Dies ist ein Punkt, an dem viele andere Vertriebe noch gehörig arbeiten müssen.

Extras? Fehlanzeige! Gerade habe ich Koch Media noch in höchsten Tönen gelobt, so muss ich jetzt eine Rüge aussprechen. Wurde für perfektes Bild und Ton soviel Geld investiert, dass am Ende nichts mehr für das Bonusmaterial übrig war? Wirklich sehr schade, ich hoffe diesem Punkt wird bei kommenden Veröffentlichungen wieder mehr Beachtung gezeigt. Zur Aufmachung kann ich leider nichts sagen, da mir nur die blanke DVD vorliegt.

Mit "Circus der Vampire" veröffentlicht Koch-Media einen Kult-Horrorstreifen, der auch 30 Jahre nach seiner Produktion noch begeistern kann. Die Story ist spannend, die Schauspieler können überzeugen. In Punkto Bild und Ton gehört die DVD wahrscheinlich zur Referenz bei Filmen aus den frühen 70ern, dafür mangelt es an Bonusmaterial. Unterm Strich macht das 7 von 10 Punkten. (bw)

Wertung: (7 von 10 Punkten)