Der Fall Sylvester Matuska

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Datum: 06.08.2011 | VÖ: 01.07.2011 | Herausgeber: Pidax | Kategorie: Film

Sylvester Matuska war ein hochdekorierter k.u.k. Oberleutnant des Ersten Weltkriegs. Nachdem er sich in den 20er Jahren als Geschäftsmann probierte, musste er im Jahr 1930 Insolvenz anmelden. Anschließend betätigte er sich als Terrorist. Nach einigen teilweise misslungenen Attentaten auf Züge und Bahngleisen schaffte er es, am 13. September 1931 die Schienen einer 25 Meter hohen Eisenbahnbrücke bei Budapest zu sprengen. Die Folge davon: Ein Nachtschnellzug, der von Budapest nach Wien fahren sollte, stürzte in den Abgrund. Es gab 24 Todesfälle, 14 Schwerverletzte und viele überlebenden mit leichten Verletzungen. Matuska wäre vielleicht niemals geschnappt worden, wenn er sich nicht als Fahrgast des verunglückten Zuges ausgegeben hätte und Schadensersatz forderte. Daraufhin wurde er verhört und verhaftet. Er gestand sofort seine Taten und wurde eingesperrt. Seit Kriegsende gilt Matuska als verschollen. "hnliche Taten in den darauffolgenden Jahren sorgten für vereinzelte Vermutungen, dass er noch am Leben ist.

Diesen außergewöhnlichen Fall aus einer geschichtlich turbulenten Epoche wurde im Jahr 1982 unter den Titel "Viadukt" in Ungarn verfilmt. Die deutsche Fassung trägt den Namen "Der Fall Sylvester Matuska". International ist der Film auch als "The Train Killer" bekannt geworden. In der Bundesrepublik strahlte das Zweite Deutsche Fernsehen den Stoff erstmals aus.

Regie führte damals der ungarische Regisseur Sandor Simo. Neben zahlreichen ungarischen Darstellern sieht man in den Hauptrollen auch viele internationale Schauspieler. Die Hauptrolle verkörperte der kanadische Schauspieler Michael Sarrazin. In weiteren Rollen sind unter anderem die deutschen Schauspieler Armin Müller-Stahl, Towje Kleiner und Constanze Engelbrecht zu sehen.

Der Film selbst wurde sehr aufwändig gedreht. So hat man beispielsweise das Zugunglück an der tatsächlichen Unglücksstelle gefilmt und hat zu diesen Zweck noch einmal einen echten Zug in die Tiefe stürzen lassen. Diese Sequenz wurde damals mit zwölf Kameras aufgezeichnet. Ganz so atemberaubend, wie es sich anhört, ist die Szene am Ende zwar nicht, trotzdem wertet sie den alles in allem recht trockenen Film auf seine Art und Weise auf und sorgt für einen authentischen Gesamteindruck.

"Der Fall Sylvester Matuska" ist ohne Frage sehenswert und interessant, schafft es aber nicht, den Zuschauer richtig zu fesseln oder mitzureißen. Das Flair der damaligen Zeit wird jedoch gut eingefangen und durch die sehr überzeugenden Schauspielern entsteht ein authentisches Gesamtbild. Wie authentisch der Film im Detail ist, kann ich an dieser Stelle leider nicht sagen. Trotzdem kann man ihn jeden empfehlen, der sich mit der damaligen Zeit, der Region der Handlung, der Handlung oder den mitwirkenden Schauspielern beschäftigt.

Dieses Jahr ist dieser Film erstmals bei Pidax auf DVD erschienen. Die Ton- und Bildqualität ist für das Alter des Films sehr gut. Auch die Aufmachung des Produktes ist gut gelungen. Man bekommt einige Impressionen aus dem Film zu sehen, sowie eine ausführliche Inhaltsangabe und alle wichtigen Daten zum Film und zur DVD. Das Produkt ist außerdem mit einem Wendecover versehen, sodass man das FSK-Logo auf der Titelseite verschwinden lassen kann. Durch das durchsichtige Plastik wird es dafür dann innen sichtbar, wo sich die gesamte Optik noch einmal wiederholt. Auf ein Beiheft mit weiterführenden Informationen hat man leider komplett verzichtet. Ebenso findet man im Menü, das sehr schön gestaltet ist, neben der Kapitelwahl und dem Hauptfilm keinerlei Extras. Ebenso gibt es keine Untertitel für Hörgeschädigte.

Das, was man im Rahmen dieses Produktes zusammengestellt hat, ist jedoch einwandfrei. Der Film selbst ist absolut sehenswert, aber auch keine Sternstunde der Filmgeschichte. Wer sich für den Stoff interessiert, macht hier nichts falsch. (sk)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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