Das Gold von Sam Cooper

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Datum: 13.08.2011 | VÖ: 25.03.2011 | Herausgeber: Koch Media | Kategorie: Film

Erstmals wurde der erfolgreiche Italo-Western-Klassiker "Das Gold von Sam Cooper" von der Firma Koch Media 2011 als DVD veröffentlicht und entpuppt sich als wahres Juwel in Qualität und Aufmachung. Man muss nicht unbedingt ein eingefleischter Westernfreak sein, um diesem Film die interessanten und tiefgehenden Momente abgewinnen zu können. Für Liebhaber dieses Genres ist die Realisierung der digitalen Überarbeitung des Klassikers lange überfällig, aber das Warten hat sich gelohnt!

Die Handlung entführt den Zuschauer in den Wilden Westen der Goldgräberzeit im 19. Jahrhundert, in die sogenannte "gute alte Zeit". Sam Cooper (Van Heflin) hat es scheinbar geschafft. Er findet endlich eine gewinnversprechende Goldmine. Die Erfüllung all seiner Träume scheint in greifbare Nähe gerückt zu sein. Wäre da nicht sein Partner, welcher gleich alles an sich reißen will und dazu selbst Sam Coopers Tod einkalkuliert hat. Durch die Sprengung des Mineneingangs, bleibt Cooper als einziger und mit dem alleinigen Wissens um den Goldschatz zurück. Aus dieser Ausgangssituation entwickelt sich zielstrebig die zentrale Handlung des Westerns. Sam Cooper kann den gefundenen Schatz nur mit Hilfe anderer Personen heben. Diese zu finden ist für ihn leicht und schwer zugleich. Sam erinnert sich an seinen einstigen "Ziehsohn" Manolo (George Hilton) und vertraut nur ihm allein. In seinem Schlepptau befindet sich der "Blonde" (Klaus Kinski), gewohnt ungreifbar und undurchsichtig. Beide Männer verbindet eine seltsame Beziehung der Emotionen und Abhängigkeiten. Cooper lehnt den Blonden von vornherein ab. Da er für ihn total unberechenbar ist und nun auch seinem Manolo nicht mehr voll vertraut, heuert er seinen ehemaligen Kumpel, Mason (Gilbert Roland), zur eigenen Unterstützung und Sicherheit an.

Auf dem Weg zur Mine müssen sich die vier eines hinterhältigen Banditenangriffs zur Wehr setzen. Eine toll inszenierte Schlüsselszene im Film, Kampf Mann gegen Mann in allerbester Westerntradition inszeniert, spannend und überraschend in der Handlungsentwicklung gemacht. Zunehmend wird die Stimmung von Neid, Gier und Missgunst beeinträchtigt. So wird das Ausbeuten der Mine zu einer mörderischen Tortur für alle und aus den vermeintlichen Partnern werden immer mehr erbitternde Feinde, die nur die Gier und die Aussicht auf Reichtum zusammenhält. Nicht unbedingt typisch für Italo-Western ist das Ende der Geschichte. Es ist überraschend und versöhnt dennoch den Zuschauer mit den vorherigen enorm spannungsgeladenen Teilen klar zu kommen. Der Ritt gegen die untergehende Sonne lässt alle möglichen Gedankenspiele offen. Ein beeindruckendes Schlussbild.

Die Qualität von Bild und Ton dieser DVD-Box ist hervorragend. Sehr viel Augenmerk wurde auf die Gestaltung der Box und des Booklets gelegt. Aussagekräftige Bilder der Hauptdarsteller, allen voran der martialische Klaus Kinski, reduzieren die optische Komponente auf das Nötigste. Ebenso sparsam aber ausreichend sind die Hinweise auf dem DVD-Cover. Leider wurden die Informationen wieder in einer beinahe zu kleinen und kaum lesbaren Schriftgröße gedruckt. Beeindruckend in inhaltlichem Tiefgang und gekonnter Ausdrucksweise ist das mehrseitige Booklet, verfasst von Steffen Wulf. Nach dem aufmerksamen Studium seiner Ausführungen bleibt ein überzeugender Eindruck haften. Falls man so gar keine oder nur wenig Ahnung vom Westerngenre oder dem Italowestern im Besonderen hat, dann blickt man nach dem Lesen hervorragend durch. Für diesen Film und seine neue Bearbeitung spreche ich meine ausdrückliche Empfehlung aus. (al)

Wertung: 9 von 10 Punkten (9 von 10 Punkten)

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