"Der letzte Bulle" ist eine deutsche Krimiserie die in SAT.1 ihren festen Sendeplatz montags abends hat. Die Erstausstrahlung erfolgte am 12. April 2010. Die Serie rund um Mick Brisgau und seinem Kollegen Andreas Kringge erfreute sich von Anfang an großer Beliebtheit was sich auch bis heute noch anhand guten Einschaltquoten wiederspiegelt. Bisher wurden im Fernsehen 26 Folgen ausgestrahlt die sich auf zwei Staffeln verteilen. Eine dritte wird demnächst gedreht. Die Rolle des Mick Brisgau, der sich gerne auch mal über jegliche Anweisungen hinweg setzt, wird vom deutschen Schauspiele Henning Baum verkörpert. Man kennt ihn bereits aus verschiedenen TV-Produktionen wie z.B. "Mit Herz und Handschellen" oder "Polizeiruf 110". An seiner Seite ermittelt Andreas Kringge, der oftmals alle Hände voll damit zu tun hat, Micks Chaos wieder zu beseitigen. Gespielt wird er von Maximilian Grill. Er war ebenfalls schon in mehreren Fernsehproduktionen tätig, wie z.B. "Swimmingpool" oder "Schloss Einstein". Auch auf der Theaterbühne konnte er diverse Erfahrungen sammeln. Als weitere Nebendarsteller konnte man Helmfried von Lüttichau, Proschat Madani und Robert Lohr gewinnen, welche die Serie zusätzlich noch bereichern.

Mick Brisgau lag zwanzig Jahre lang im Koma. Er erlitt damals eine Schussverletzung am Kopf während eines Einsatzes. Als er wieder aufwacht, muss er irritiert feststellen, dass sich so einiges geändert hat. Doch Mick kann sich nur schwer den Neuerungen unterordnen und will das auch gar nicht. Er geht die Fälle so an, wie es noch vor zwanzig Jahren üblich war. So kommt es immer wieder zu Differenzen und Auseinandersetzungen mit seinem Vorgesetzten Martin Ferchert und seinem Kollegen Andreas Kringge. Denn Andreas ermittelt nach den modernen Kenntnissen und hält sich strikt an die Vorschriften. Nach anfänglichen Schwierigkeiten raufen sie sich schließlich zusammen und werden zu einem eingespielten Team. Die Psychologin Tanja Haffner macht sich allerdings ganz andere Sorgen um Mick. Seine Frau Lisa hatte sich nach einigen Jahren von ihm getrennt als er schon im Koma lag und ist nun mit dem Rechtsmediziner Roland Meisner zusammen. Der hat natürlich anfangs ganz schlechte Karten bei Mick. Doch nach und nach finden sie einen Weg einigermaßen erwachsen und vernünftig miteinander umzugehen, auch wenn es häufiger zu Sticheleien kommt.

In der zweiten Staffel gilt es für Mick und Andreas wieder jede Menge spannende und auch zum Teil kuriose Fälle zu lösen. Dieses Mal müssen die zwei z.B. den Fall um einen erschossenen Reiter, der Mitglied in einem Westernclub war, lösen, ermitteln in einer Zeitungsredaktion, bei der Mick der Kragen platzt, klären den Mordfall in einem Männerstripclub, decken einen großen Umweltskandal auf und begeben sich auf eine mysteriöse Schatzsuche in einem modernen Geocoaching-Verein. Mick versucht die Dinge meist auf seine Art zu klären und wenn ihn jemand an der Nase herum führen will, kann er auch schon mal etwas grober werden und die Dienstvorschriften gänzlich außer Acht lassen. Dies wiederum missfällt Andreas meist. Für ihn ist es wichtig sich immer weiter zu bilden und auf dem neuesten Stand zu sein. Doch im Laufe der Zeit scheint er sich an Micks ungewöhnliche Ermittlungsmethoden zu gewöhnen und sie entwickeln sich zum eingespielten Team. Seiner Tochter Isabelle zu Liebe verschließt sich Mick aber nicht ganz der neuen Welt und versucht sich wenigstens teilweise an das moderne Zeitalter anzupassen. Ganz besonders schwer fiel es ihm anfänglich die Beziehung zwischen Isabelle und Andreas zu akzeptieren. Doch nach der plötzlichen Trennung der beiden versucht er auf seine Art und Weise sie aneinander wieder näher zu bringen. Damit handelt er sich natürlich erwartungsgemäß großen "rger ein. Und Mick muss einsehen, dass er kein Recht hat sich in das Leben anderer einzumischen. Auch mit Tanja kommt es immer wieder zu kleineren Streitereien bis sie sich schließlich etwas annähern. Zum Staffelende kommt es dann zu einer dramatischen Szene um die Spannung für die kommenden Folgen aufrecht zu erhalten. Bei einem Zwischenfall vor dem Polizeipräsidium kommt es zu einem Unglück. Tanja wird vor den Augen ihrer Kollegen angeschossen und liegt leblos in Micks Armen.

Für mich persönlich zählt "Der letzte Bulle" zu einer der außergewöhnlichsten und besten Krimiserien die momentan im Fernsehen ausgestrahlt werden. Sie ist charmant, witzig und hat viel Herz. Vor allem die Kombination aus dem sturen Mick, für den die Einhaltung von Regeln ein Fremdwort ist und der nicht immer alles auf die ganz legale Tour klärt, und dem immer perfekt gekleideten Andreas der immer darauf bedacht ist, sein erlerntes Polizeiwissen an den Mann zu bringen. Dabei sind beide sehr menschlich geblieben, wenn auch auf völlig verschiedenste Art und Weise. Mir gefällt es auch sehr, dass es nicht nur um die einzelnen Fälle gilt, sondern in jeder Folge auch private Hintergründe und Schicksale eine Rolle spielen. So hat man die Möglichkeit, sich besser in die einzelnen Charaktere hinein zu versetzen und bestimmte Beweggründe nach zu vollziehen. Auch gefiel mir die Idee super, dass man eine Liebesgeschichte zwischen Micks Tochter Isabelle und seinem Kollegen Andreas mit eingebaut hat. Sie hat auf jeden Fall für viel Gesprächsstoff und einigen brisanten und auch lustigen Momentan zwischen den dreien gesorgt. Und das spannende, emotionale und offene Staffelende war aus Sicht der Autoren klasse und absolut passend gewählt.

"Der letzte Bulle " Staffel 2" enthält die Folgen 14 bis 26 auf drei DVDs. Die Gesamtlaufzeit beträgt insgesamt ca. 640 Minuten. Dazu gibt es Bonusmaterial in Form von Outtakes, Interviews mit Henning Baum und Co. und eine Featurette. Auf dem Cover findet man ein Bild von "Mick" in cooler, lässiger Position mit Lederjacke und Sonnenbrille. Eine Inhaltsangabe sowie ein weiteres kleines Szenenbild von Mick und Andreas findet man auf der Rückseite. Die Hülle ist in ansprechenden, schönen Farben gestaltet. Die Bild- und Tonqualität sind sehr gut. Alles in allem eine äußerst gelungene Zusammenstellung die ich jedem dem die Serie gefällt wärmstens empfehlen kann. (cf)

Wertung: (9 von 10 Punkten)