Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen

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Datum: 23.07.2011 | VÖ: 29.04.2011 | Herausgeber: Koch Media GmbH | Kategorie: Film

China im 6. Jahrhundert: die bereits acht Jahre lang regierende Kaiserin soll nun endlich offiziell gekrönt werden. Seit jeher musste sie sich als Frau gegen viele Intrigen und Anschläge zur Wehr setzen und eine Gruppe von Revolutionären ausmerzen. Doch nun, so kurz vor ihrer Krönung, muss sie sich an den Revolutionsführer wenden, da nur er ihr helfen kann.

Zu Feier der Krönung wird gegenüber des kaiserlichen Tempels ein 220 Meter hohes Buddha-Bildnis errichtet, doch kurz vor seiner Fertigstellung gibt es zwei Tode namhafter Beamter. Weder Mord noch natürlicher Tod kommen in Frage, denn alles deutet auf eine göttliche Strafe hin: beide Opfer fingen urplötzlich von innen heraus an zu brennen. Alle bisherigen Ermittlungen haben kein Ergebnis bringen können. Ohne eine weitere Option zu haben, wendet sich die Kaiserin an den seit acht Jahren inhaftierten Dee, den ehemaligen Führer der Rebellen. Nur er kann das Mysterium lösen, denn er hat den wachsten Verstand und ist der beste Ermittler für noch so schwere Fälle. Dee willigt tatsächlich ein und stellt sich in die Dienste der Kaiserin, die er selbst Jahre zuvor stürzen wollte. Ihm zur Seite werden der fähigste Agent der Leibgarde und die persönliche Leibwächterin der Kaiserin gestellt. Das ungewöhnliche Trio hat zunächst nur eins gemeinsam: gegenseitiges Misstrauen, doch die Aufgabe eint sie und sie beginnen die Ermittlungen.

Schnell wird ihnen klar, dass die Quelle der Tode nicht in göttlichen Händen liegen dürfte, als sie sich mit sehr weltlichen Anschlägen und Attentaten herumschlagen müssen. Der noch unbekannte Gegner ist taktisch versiert und geht strategisch und gnadenlos vor. Und er ist den drei Ermittlern immer nah auf dem Fuße, dennoch machen die Ermittlungen Fortschritte, auch wenn die Spur sich als unschön erweist, denn eine Verbindung zur Kaiserin wird immer wahrscheinlicher.

Möchte man den Film "Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen" kategorisieren, kommt man nicht mit einem einzigen Genre-Etikett aus. Am treffendsten wäre wohl die Umschreibung, dass es sich um eine kriminalistische Erzählung mit Martial Arts-Elementen und einer Prise Fantasy handelt. Der Kern ist ganz klar Dees Ermittlung und das Herantasten an die Lösung hinter den Toten. Hinzu kommen immer wieder gut bis sehr gut choreographierte Kämpfe, die allerdings auch Gebrauch von Drahtseilen machen. An anderen Stellen des Films wird ganz offen und bewusst das Übernatürliche, nicht ganz Reale als kleiner Filmanteil zugelassen. Alle diese Anteile sind nahezu ideal auf einander abgestimmt und behindern sich nicht gegenseitig. Protagonist Dee ist ein archetypisch entworfener Held, krankt aber nicht an der Schablonenhaftigkeit flacher Figuren, was man anderen Charakteren vielleicht eher noch vorwerfen könnte. Offensichtlich versagt wurde aber bei keiner Figur. Die Erzähldynamik trägt ziemlich gut über den gesamten zweistündigen Film " allerdings sollte man kriminalistische Erzählungen schon für sich selbst als Unterhaltung zulassen, denn allein am Setting und den Kämpfen wird man sich nicht über den Film retten können, auch wenn Kulisse und Kostüme herrlich anzusehen sind. Der Unterhaltungsfaktor steht und fällt ganz klar mit dem Einstieg bereits zu Beginn: kann man sich als Zuschauer für den Fall der Selbstentzündungen erwärmen, steigt man ein und wird gut unterhalten. Findet man die Detektiv-Handlung uninteressant, können auch die anderen Elemente nichts retten, denn sie sind nur Beiwerk.

Das Zusatzmaterial bietet eine beachtliche Latte an Interviews mit den Beteiligten, eine B-Roll mit Aufnahmen vom Dreh und sonst eher schmale Kost in Form von Galerien und Trailern. Dennoch sind die Interviews zu loben, die wirklich viele Gesichert und Aspekte anbieten. (mp)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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