Burke & Hare

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Datum: 11.07.2011 | VÖ: 10.05.2011 | Herausgeber: Ascot Elite Home Entertainment | Kategorie: Film

Edinburgh 1828 " die beiden Medizinprofessoren Monroe (Tim Curry) und Knox (Tom Wilkinson) liefern sich ein wissenschaftliches Duell um die Führungsposition in der Medizin. Edinburgh gilt als die Hauptstadt der anatomischen Forschung und in Person von Monroe und Knox bekämpfen sich alte und neue Schule der Medizin. Monroe verschafft sich einen Vorteil, indem er mittels seiner Beziehungen den Strom frischer Leichen für Knox kappt, sodass dieser ohne Forschungs- und Anschauungsobjekte dasteht. Eine Fügung des Schicksals sorgt dafür, dass die beiden irischen Einwanderer Burke und Hare (Simon Pegg und Andy Serkis) an Professor Knox geraten und dieser ihnen stolze fünf Pfund für jede Leiche zahlt, die sie ihm beschaffen. Zum Glück wohnen im Haus von Hare und seiner Gattin steinalte Untermieter, die den Löffel sowieso grade abgeben wollten. Also sind Burke und Hare nun offiziell im Geschäft und beliefern Professor Knox mit neuen Leichen " frisch von den Straßen Edinburghs: Obdachlose, Herzkranke, Außenseiter. Jeder, der nicht sofort vermisst wird, sollte sich in Acht nehmen. Dabei sind Burke und Hare keine grausamen Männer, Burke entdeckt sogar seine Liebe für die schönen Künste als er sich in die Schauspielerin Ginny verliebt und ihr verspricht, ihre komplett weiblich besetzte Aufführung von "MacBeth" zu finanzieren. Das bedeutet natürlich, dass der Strom an Leichen nicht versiegen darf. Hinzu kommt, dass Professor Knox auf einmal zwei frische Leichen pro Woche fordert, weil der Wettstreit zwischen ihm und Monroe nun als offizieller Kampf um die Gunst des Königs mehr Schärfe bekommen hat. Lange bleibt eine Serie verschwindender Personen nicht unbemerkt und die Miliz von Edinburgh unter Führung von Captain McLintoch ist den beiden immer stärker auf den Versen.

Basierend auf wahren historischen Fakten hat John Landis mit "Burke & Hare" einen modernen Buddy Movie kreiert, der sich selbst scheinbar nicht wirklich finden kann, was dem Film aber nicht als Schwäche vorgeworfen werden muss, denn die Abwechslung in den Themen, in der Stimmung und in den fokussierten Aspekten, macht den Film ein wenig kurzweiliger als er es mit klarere Linie hätte sein können. Mal geht es um die finanzielle Not der beiden, mal um die schöne Ginny, die Burke den Kopf verdreht, mal um die Miliz, die immer näher kommt, mal um die schottische Medizin-Geschichte. Die Erzählung der beiden Gauner Burke und Hare, die sich zu einem dreckigen Handwerk aufraffen, weil sonst alle anderen Stricke längst gerissen sind, ist auf jeden Fall nett erzählt, steigt schwungvoll ein und kann vor allem mit einer wundervollen Kulisse, Ausstattung und einer ganzen Latte toller Namen aufwarten. Über Pegg und Serkis thronen die beiden "Professoren" Tim Curry und Tom Wilkinson, die einfach ein wundervoller Anblick für Cineasten sind. Hinzu kommen charakteristische Gesichter wie das von Ronnie Corbett und ein herzerwärmender Gastauftritt von Christopher Lee.
Die tolle Mischung der Besetzung zeigt, wie viel Freude am Film seitens der Macher in dem Projekt stecken. Die Erzählung hat nicht wirklich den ultimativen Pfiff, es werden klassische Konflikte ausgerollt und verhandelt: Armut, notgedrungene krumme Geschäfte, rascher Erfolg, Verliebtheit, Gewissensbisse, Zugzwang, Katastrophe " und natürlich die große Entscheidung zum Finale.
Der Mittelteil des Films hat einen spürbaren Hänger in der Kurzweil, doch anders als man es vielleicht erwartet hätte, fängt sich der Plot wieder und der Film traut sich mehr als man es vielleicht gedacht hätte. 08/15 " Kino wird dadurch noch eben so verfehlt und das Finale kann wieder etwas mehr überzeugen. Rundum kann man den Film als nett und liebenswert bezeichnen. Große Pointen sind mir beim Sehen nicht untergekommen, der Film zielt eher auf viele Schmunzler in Folge ab.

Die Extras bestehen fast ausschließlich aus Trailern und entnommenen Szenen bzw. Outtakes. Hinzu kommt allerdings noch eine kleine Dokumentation der Premieren-Feier in Berlin mit anschließender Fragerunde mit Regisseur John Landis, der natürlich vollends ausstrahlt, dass ihm der Film und die Arbeit daran sehr am Herzen liegen. Dennoch erachte ich das Bonusmaterial nicht als merklich oberhalb der Standardausstattung einer DVD. (mp)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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