The Hole - Wovor hast Du Angst?

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Datum: 30.06.2011 | VÖ: 07.06.2011 | Herausgeber: Ascot Elite Home Entertainment | Kategorie: Film

Dane, seine Mutter und sein kleiner Bruder Lucas sind mal wieder umgezogen, dieses mal aber leider auch noch in ein kleines, verschnarchtes Örtchen. Dane ist Großstädte gewöhnt und daher mehr als sonst vom erneuten Umzug frustriert. Immerhin wohnt gleich nebenan die ziemlich süße Julie, welche wiederum von einer Abwechslung in ihrem kleinen Heimatort sehr angetan ist. Eines Tages stoßen die beiden Brüder zufällig auf eine Falltür im Keller des frisch bezogenen Hauses. Diese Falltür ist mit ungewöhnlich vielen Schlössern verriegelt. Praktischerweise findet sich auch im Keller ein vollständiges Schlüsselbund, um alle Schlösser zu öffnen. Man öffnet also die Falltür und findet: nichts. Bodenlose, schwarze Leere. Immerhin dient der sehr verstörende Fund als wunderbarer Eisbrecher zwischen Julie und den Brüdern und man gibt sich miteinander ab.
Nach und nach häufen sich seltsame und unerklärliche Geschehnisse: plötzliche Stromausfälle, seltsames Gepfeife und das Auftauchen von Dingen, die nicht da sein sollten. Jeder der drei erlebt auf seine eigene Weise immer unangenehmere und zudringlichere Situationen, die alle auf ganz persönliche "ngste anspielen. Der kleine Lucas kann Clownspuppen auf den Tod nicht ausstehen, Julie sieht immerzu ein kleines Mädchen und Dane wird scheinbar von seiner Vergangenheit und der seiner Familie eingeholt. Auch der Besuch beim vormaligen Besitzer bringt kein Licht ins Dunkel, denn das Haus gehörte vorher ausgerechnet einem Kauz, den alle nur "Creepy Carl" nennen. Entsprechend verstörend ist der Besuch bei ihm auch und es kommen auch keine neuen Erkenntnisse über das Loch im Keller ans Licht. Während Dane, Julie und Lucas bei ihrer Suche nach der Wahrheit auf der Stelle treten, spitzen sich die Vorkommnisse immer mehr zu. Jeder der drei wird von seinen ganz persönlichen "ngsten herausgefordert und Dane muss dabei die größte Herausforderung meistern.

In etwa die erste halbe Stunde des Films ist ziemlich gute Unterhaltung. Das Schritttempo der Erzählung ist sehr angenehm, man lernt recht fix die wichtigsten Charaktere kennen und erfährt schnell genug von der Falltür, bevor man sich in Ruhe zu Gemüte führen kann, wie schablonenhaft und unoriginell die Figuren konzipiert sind. Das macht einem erst einmal nichts aus, denn trotz allem fühlt sich der Film etwas frischer an als Genre-Kollegen. Darum verzeiht man dem Plot auch, dass im selben Keller, in welchem die ungeheuer gefährliche Falltür ist, auch die Schlüssel für die Schlösser deponiert sind. Man will ja eigentlich bloß, dass die Klappe endlich geöffnet wird. Das erste neugierige "Spielen" mit dem bodenlosen Loch und die ersten unerklärlichen Erscheinungen sind kurzweilig in Szene gesetzt, doch leider werden dann die Schnitzer zu groß als dass man sie noch wohlwollend hinnehmen könnte. Jemand, der wegrennt, fällt plötzlich hin " sowas muss man wirklich nicht mehr in Horrorfilmen bringen. Genau zwei Minuten später das nächste Vergehen: die Hand einer befreundeten Figur aus dem nichts auf die Schulter. Brauchen wir nicht! Sowas kann man nur einem Menschen anbieten, der zuvor noch nie einen Horror-, Thriller- oder Suspense-Film gesehen hat. Alle anderen sollten sich zurecht beleidigt fühlen, dass man ihnen mit den abgenutztesten Werkzeugen der Branche kommen möchte.
Genau mit dem Einsatz dieser verachtenswerten Stilmittel fällt dem Film auch alles noch halbwegs Sehenswerte aus dem Gesicht. Es gibt nur noch kurze Momente relativ solider Schauer-Vermittlung, als Lucas von der Clownspuppe verfolgt wird. Der offene Schlagabtausch ist dann einfach nur noch peinlich, ebenso Danes Abstieg in das bodenlose Loch, wo er in einer verzerrten Welt Marke "Beetlejuice" seinem leiblichen Vater begegnet und sich seiner ultimativen Angst stellen muss.
Die ganze Idee der persönlichen Dämonen, die in die reale Welt schwappen ist leider nicht ganz frisch, denn sie wurde in "Flatliners" schon wesentlich besser verarbeitet. Somit bleibt außer einer ganz angenehmen ersten halben Stunde nicht viel übrig von "The Hole".

Die Extras auf der DVD sind nicht wirklich mehrere Extras, sondern einfach nur mehrere Teile einer Featurette: etwas zur Geschichte an sich, etwas zu den Puppen-Effekten, etwas zu "Creepy Carl". Das alles ist ziemlich halbgares Zeug und bietet daher keinen Mehrwert. Bewertet wurde die 2D-Version des Films auf DVD. (mp)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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