Funny Money

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 17.06.2011 | VÖ: 27.06.2011 | Herausgeber: Laser Paradise | Kategorie: Film

Henry (Chevy Chase) ist Hersteller von Wachsfrüchten und genau so spontan und flexibel wie seine Produkte. Er ist die Berechenbarkeit in Person. Seine Frau Carol pflegt derweil seit Jahren ihre scheiternde Künstlerkarriere mittels ihrer Angst, eigene Arbeite endlich auch einmal jemandem vorzulegen. In der Paartherapie, die beide besuchen, ist immerzu vom "transformativen Moment" die Rede, den man erleben muss. Diesen hat Henry dann auch an seinem Geburtstag mitten in der U-Bahn: er vertauscht seinen Koffer mit dem eines Fahrgastes und hält plötzlich fünf Millionen Dollar in Händen.
Nachdem er auf dem Klo seiner Stammkneipe das Geld ausgiebig gezählt hat, schmiedet Henry einen aberwitzigen Plan: mit Geld und Gattin raus aus dem Land, so schnell es geht. Immerhin hat der eigentliche Besitzer der fünf Millionen ja nun Henrys Koffer und kann ihn damit über kurz oder lang ausfindig machen. Ans Zurückgeben oder Melden des Geldes denkt Henry gar nicht erst. Also wetzt er nach Hause, um das Nötigste zu packen, seine Frau einzuladen und abzudüsen. London? Paris? Barcelona! Das klingt doch super. Blöd nur, dass im trauten Heim gleich ein ganzen Bataillon an Hindernissen und Hürden auf ihn wartet, um ihn von seiner Flucht abzuhalten. Zunächst ist da seine Frau, die zum einen eine Geburtstagsparty für Henry geplant hat und außerdem genau am selben Abend ihre Kunstwerke einer anerkannten Künstlerin zeigen möchte " natürlich hier im eigenen Haus. Als es an der Tür klingelt sind das weder die besten Freunde von Henry und Carol, noch der bestellte Taxifahrer, sondern ein Sergeant, der Henry von der Bar bis nach hause beschattet hat. Er hat ein paar heikle Fragen für Henry auf der Pfanne. Es folgen weitere Besuche: die besten Freunde, die Künstlerin, ein Detective vom Morddezernat, Henrys Boss usw.
Immer und immer wieder muss Henry seinen Hals aus der Schlinge ziehen, nur um in der nächsten zu landen und während er sich um Kopf und Kragen mogelt, lügt und windet, läuft die Zeit gegen ihn, denn der Geldkoffer wird dringend vermisst und die eigentlichen Besitzer sind Henry auf der Spur.

"Funny Money" ist ein Film wie ein Relikt, das man nicht hätte finden müssen. Alles fühlt sich sehr, sehr altbacken an. Man sieht dem Film das geringe Budget an und kann eigentlich nicht wirklich fassen, dass 2006 das Produktionsjahr war. Vielmehr fühlt man sich in die späten 80er zurück versetzt, als Chevy Chase eine mediokre Familienkomödie nach der anderen ablieferte. Nun schien er es nochmal probieren zu wollen und holte sich eine kleine Riege bereits abgelebter Schauspieler hinzu und produzierte also "Funny Money" " eigentlich ein Theaterstück. Darum spielt auch fast der gesamte Film im Haus von Henry und Carol.
Die Charaktere sind allesamt so hohl wie Sockenpuppen. Alles und jeder ist auf eine schnelle, billige Pointe ausgelegt und mitunter verspürt man als Zuschauer sogar ein wenig Fremdschämen, v.a. mit Penelope Ann Miller, der Darstellerin der Carol, die die betrunkene Ehefrau spielen muss, weil Betrunkene ja ach so lustig sind.
Einzig als Retro-Junkie kann man sich wohl an diesem Film erfreuen, aber ich bin mir trotzdem sicher, dass man auch dann schnell Ernüchterung verspüren wird. Der Film schleppt sich unglaublich träge über seine 90 Minuten und bleibt durchgehend einfach unglaublich belanglos. Nichts fühlt sich originell oder richtig schlecht an, alles ist lauwarm, pappig und uninteressant.

Die Extras der DVD sind solide Kost: ein TV-Feature, Material vom Set und die "lustige" Hintergrundgeschichte der Produktion von den Beteiligten erzählt. Hinzu kommen ein paar Bilder vom Dreh in einer selbstlaufenden Slideshow. (mp)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.