Terra X - Vol. 16 - Superbauten

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Datum: 23.05.2011 | VÖ: 13.05.2011 | Herausgeber: Universum Film | Kategorie: Dokumentation

Sie gelten als Synonyme der Deutschen Baukunst der Historie. Superbauten, wie der Kölner Dom, die Dresdner Frauenkirche und das Schloss Neuschwanstein haben nicht nur in Deutschland für Aufsehen gesorgt, sondern waren seiner Zeit maßgebende Architektonische Meisterleistungen und sind auch Jahrzehnte und Jahrhunderte nach ihrer Fertigstellung Anziehungspunkte für zigtausende Besucher aus dem In- und Ausland. Sei es der Kölner Dom, der für die Umsetzung des Baus fast acht Jahrhunderte und auf heutige Verhältnisse umgerechnete drei Milliarden Euro verschlang. Zog er aufgrund der Aufbewahrung der Reliquien der Heiligen Drei Könige seit jeher unzählige Pilger an die Stadt am Rhein, so kommt heutzutage noch eine immense Zahl von Touristen hinzu.

Ein ebensolcher Touristenmagnet ist das Denkmal das sich Märchenkönig Ludwig II. selbst setzte, das Schloss Neuschwanstein bei Füssen. Es gibt keine Europarundreise japanischer Reisebüros, die nicht einen Zwischenstopp bei diesem Märchenschloss mit einkalkulieren. Und selbst die Darstellung von Märchenschlössern in Walt Disney Verfilmungen und Themenparks sind auf die Architektur des Schlosses Neuschwanstein zurückzu führen, das Ludwig II. in einer idealisierten Version einer Mittelalterlichen Ritterburg bauen ließ.
Das wohl für die heutige Zeit und dem heutigen Denken wichtigste Bauwerk mag aber wohl die Dresdner Frauenkirche sein. Ließ man die nach George Bähr 1743 erbaute Kirche nach der Zerstörung durch die Allierten im Zweiten Weltkrieg während der DDR-Zeit als Mahnmal gegen den Krieg in Ruinen stehen, so baute man sie, nach der Wiedervereinigung, in Rekordzeit wieder auf, als Zeichen der Versöhnung. Kaum ein anderes Bauwerk in Deutschland steht so sehr für das Zusammengehörigkeitsgefühl der Deutschen.

Die seriöse und renommierte ZDF"Reihe "Terra X" bietet für jeden Liebhaber von Dokumentationen eine Vielzahl von interessanten Themen. Darunter sicher auch die sechzehnte Folge namens "Superbauten". Jeder in Deutschland kennt die Bauwerke, die in dieser Folge behandelt werden, aber kaum einer kann die Tragweite deren Existenz richtig verstehen oder vermitteln.
Natürlich sind solche Dokumentationen, für Personen, die sich mit einem der Bauwerke besonders intensiv befassen, nicht mehr interessant, doch geben sie dem fachlich nicht außerordentlich involvierten einen Einblick in die Ausmaße, die solch ein Bau mit sich zieht. Von menschlichen bis zu politischen Entschlüssen haben nicht nur die Planungen und Durchführungen der Bauten, sondern auch das Leben der Menschen der jeweiligen Zeit bestimmt. Sich dies vor Augen zu führen ist mit dem Medium DVD, um einiges einfacher und auch zugänglicher geworden. Man muss nicht mehr in dicken Wälzern blättern und sich durch fachspezifische Erklärungen durcharbeiten, um sich einen groben Blick aus der "Vogelperspektive" zu verschaffen und sein Allgemeinwissen zu erweitern.
Mit verständlichen 3D-Computeranimationen und nachgestellten Szenen, bekommt man schnell einen Eindruck darüber, was die Menschen damals dazu bewog, die Entscheidungen zu treffen, die sie trafen, und welchen geschichtszeitlichen und politischen Einflüssen sie sich entgegengestellt sahen. Das heißt, diese Dokumentationen sind nicht alleine für Architekten gedacht, sondern für alle die ein gewisses Interesse an historischer Hintergrundinformation haben.

"Terra X" ist eines der seriösesten Dokumentationsformate in Deutschland und die jahrelange Erfahrung macht sich auch hier besonders positiv bemerkbar. Jede der drei Dokumentationen, behandelt ihr Thema satte 45 Minuten und geht auf technische, wie auf historische Details, gleichermaßen ein. Die Moderation von Schauspieler Sebastian Koch ist eine kleine Mischung aus Aiman Abdallah in "Galileo Mystery" und Horatio Caine aus "CSI Miami", was mir, als bekennender Doku-Fan nicht gerade behagt. Die Bild- und Tonqualität ist einer Dokumentation entsprechend und die nachgestellten Szenen sehen auch nicht so aus, als hätte man die von den letzten Laienritterfestspielen auf Usedom zusammengeschnitten. Um ehrlich zu sein sie sind recht gut.

Die DVD kommt in normaler Amarayverpackung, was bei dem Genre auch üblich ist. Ein Einlegeheftchen wäre vielleicht noch schön gewesen, aber bei solchen Rubriken ist es schwer die Mischung aus Postwurfsendung und Fachbuch zu finden, womit die Entscheidung einfach nichts dazu zu legen gängig ist. Doch manchmal wäre ein Merkblatt, mit den wichtigsten Daten und Fakten schon hilfreich Dokumentationen zu folgen, da man manchmal zum Ende hin vergisst, wann denn jetzt genau, was war, um Zusammenhänge zu verstehen und sich merken zu können. (pg)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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