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Datum: 27.04.2011 | VÖ: 15.04.2011 | Herausgeber: Touchstone | Kategorie: Serie
Eine Zeit lang waren die Teenieserien total in. Da kam man beispielweise nicht um "Bevely Hills 902010" herum. Diese Teenies wurden dann junge Erwachsene und man guckte Sitcoms wie "Friends". Doch deren Zeit war irgendwann vorbei, sie erreichten die 30 und plötzlich standen die Girls aus "Sex and the City" im Vordergrund. Der Zahn der Zeit nagt jedoch an jedem und auch die standhaften Singlemädels heirateten und bekamen Kinder und wurden zu "Desperate Housewives".
Hier setzt nun auch die Sitcom "Cougar Town" an. Cougar heißt eigentlich übersetzt Puma. So nennen die Amis ältere Frauen, die sich junge Boyfriends halten " die Bezeichnung is nicht gerade sehr nett und so kann man nur hoffen, dass "Cougar Town" witzig gemeint ist.
Inhaltlich dreht sich alles um die erfolgreiche Immobilienmaklerin Jules Cobb, die sich erst vor kurzem von ihrem Mann Bobby getrennt hat. Sie merkt schnell, dass sie in ihren Zwanzigern etwas verpasst hat, da sie zu früh geheiratet hat und Sohn Travis bekommen, der inzwischen schon 18 Jahre alt ist. Sie sieht sie sich nun mit 40 gezwungen wieder auf Partnersuche zu gehen. Dabei steht ihr ihre blutjunge Kollegin und Partymaus Laurie zur Seite. Doch anstatt sich jung zu fühlen, lernt Jules prompt die bittere Wahrheit über Männer und das "lterwerden kennen. Hierfür hat sie dann die tröstenden Arme ihrer gleichaltrigen Freundin Ellie.
Da merkt man schnell, was der Untertitel "40 ist das neue 20" zu bedeuten hat: Früher schaute man Teenagern bei ihren Alltagsproblemen zu, nun verfolgt man 40jährige auf der Jagd nach Frischfleisch. Sollte man sich da über sich selbst Gedanken machen? Nein!
"Cougar Town" ist von den Machern von "Scrubs" und das merkt man der Serie auch stellenweise an, da der humor an der einen oder anderen Stelle etwas klamaukig wird. Das ist auf keinen Fall schlimm, wenn man Scrubs mag und auch hier haben die Macher auf die eigentlich genretypischen Einspiellacher verzichtet. Das macht es sehr viel angenehmer.
Insgesamt lebt die Serie von Courtney Cox, die auch mit 40 noch super aussieht, aber keine Hemmungen hat, ihre Schwachstellen wie labbrige Haut vor dem Spiegel zu Schau zu stellen. Auch die Nebendarsteller sind allesamt mit bekannten Seriengesichtern besetzt, allerdings müssen diese ein wenig hinter Cox zurückstecken. Sie ist die Hauptperson, sie glänzt durch ihr durchgeknalltes Spielen und sie macht die Serie zu etwas besonderem.
Wer aber so ein heißblütiger "Friends"-Fan ist wie ich und sie jahrelang als Monica Geller begleitet und in sein Wohnzimmer gelassen hat, um deren Freud und leid zu teilen, wird ein Problem mit dieser Serie haben. Denn er sieht schlichtweg immer Monica in der Serie und nicht Jules. Daher sollte man sich schon vor dem Gucken der Serie ganz fest vornehmen, nicht an Friends zu denken.
An der einen oder anderen Stelle wünscht man sich etwas Tiefgang, da die Probleme einer 40jährigen, frisch geschiedenen und sehr erfolgreichen Alleinerziehenden nur gestreift werden. Natürlich sieht man, dass Jules auf Partys schneller schlapp macht, dass ihre Nachbarn von dem jungen Mann nichts wissen dürfen, den sie von eben jener Party mitgebracht hat oder dass auch ihre Freunde und ihre familie ihre Verhaltensweise nicht immer nachvollziehen können und sie gegen Vorurteile ankämpfen muss. Doch das alles wird nur angerissen und nicht weiter vertieft. Schade, aber dafür ist "Cougar Town" wohl einfach eine Sitcom, bei der Tiefgang nicht zu erwarten ist.
Die DVD-Box enthält alle 24 Folgen der ersten Staffel und ist schön gestaltet: Sie ist etwas breiter als die üblichen DVD-Boxen und ist in einem Pappschuber eingebunden. Auf der Innenseite ist endlich mal keine nervige Werbung für andere Serien oder Filme aus demselben Haus zu sehen, sondern Fotos aus der Serie sowie eine Staffelübersicht. Ein Booklet gibt es nicht, was aber nicht ganz so tragisch ist angesichts des reichhaltigen Bonusmaterials.
Neben Outtakes und den Pannen beim Dreh gibt es auch das übliche "Hinter den Kulissen" und zusätzliche Szenen, die es nicht in die Serie geschafft haben. Darüber hinaus gibt es noch etwas unübliches Bonusmaterial wie "Einlochen mit Bobby Cobb", Barbs Blog und eine Episode von Jimmy Kimmel Live.
Alles in allem ist die Serie witzig und man kann sowohl Parallelen zu "Scrubs" und "Friends" ziehen bei der Art des Humors. Wer diese Serien mochte " und darüber hinaus verdrängen kann, dass "Monica Geller" nun geschieden ist, wird an dieser Serie sicher seine Freude haben. (sak)
Wertung: (7 von 10 Punkten)
Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.