Adventures of Power

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Datum: 24.02.2011 | VÖ: 24.09.2010 | Herausgeber: WVG Medien GmbH | Kategorie: Film

In einem kleine Nest in New Mexico, USA, das sich fast ausschließlich von der Kupfer-Mine nahe des Ortes ernährt, gibt es einen Minenarbeiter, der völlig aus der Reihe tanzt " nahezu wortwörtlich. Power (Hauptdarsteller, Autor und Regisseur Ari Gold) heißt der junge Mann und ist gern mal geistig völlig abwesend und gibt sich seinen Airdrumming-Phantasien hin. Dabei wird für ihn alles andere zur Nebensache, leider auch die Aufmerksamkeit beim Arbeiten, weshalb Power in hohem Bogen aus dem Job fliegt. Powers Vater arbeitet zwar auch in der Kupfermine, kann und will sich aber nicht für seinen Sohn einsetzen. Er hält das Airdrumming für unmännlichen Schwachsinn und ist außerdem als Organisator eines Streiks der Minenarbeiter mit wichtigerem beschäftigt. Dabei ist grade der Vater Schuld an der Marotte seines Sohns, denn ohne die väterliche Erlaubnis konnte Power sich nie an einem echten Schlagzeug austoben und fuchtelt daher mit seinen Händen in der Luft umher. Um zusätzlich noch wirklich wie ein Außenseiter zu wirken, wurde Power mit wirrem Rotschopf, Brille und geschmacklosen Klamotten aus den 80ern ausgestattet. Fertig ist der "verkannte Paradiesvogel", wie in das amerikanische Kleingeist-Kino immer wieder gern hervorholt.
Nachdem Power also keinen Job mehr hat, zieht er los, um sich bei einem illegalen Airdrumming-Wettbewerb in Mexiko ein Erfolgserlebnis zu bescheren, doch leider übernimmt er sich. Dennoch wird der Airdrumming-Trainer Carlos auf ihn aufmerksam und bietet Powers an, in Newark Teil der Jersey Krew zu werden, welche für einen großen Airdrumming-Wettbewerb in New York trainiert. Power folgt dem Ruf nach Newark und verdingt sich neben dem Training als Reinigungskraft in einem chinesischen Lokal. Wie Zufall, Schicksal und mieses Drehbuch es wollen, wohnt über dem Lokal die taube Annie mit ihrer stark gläubigen Mutter, die Rock-Musik für Teufelszeug hält. Diese Abneigung geht auf ein schreckliches Ereignis in der Vergangenheit von Mutter und Tochter zurück.
Power und Annie vergucken sich ineinander, doch so wie Annies Mutter sich zwischen die beiden stellt, stehen auch immer wieder Selbstzweifel und Powers Sorgen um seinen Vater, der nach einer Sitzblockade krankenhausreif geknüppelt wurde, dem Ziel des ultimativen Airdrumming-Auftritts im Weg. Doch Powers muss alles aus sich rausholen, denn beim großen Wettbewerb wartet Dallas H., ein echter Drummer und erfolgreicher Musiker als Gegner auf ihn. Zugleich verbindet Power und Dallas noch etwas anderes als die Musik: Dallas ist der verwöhnte Sohn des Besitzers der Kupfermine, von der so viele Arbeitsplätze in Powers Heimatstädtchen abhängen. Der Sieger des Wettbewerbs würde auch für einen moralischen Schub der jeweiligen Partei im Streikkampf sorgen.

Wenn man jemals einen jener Filme gesehen hat, in denen es eigentlich nur darum geht, dass man individuelle sein/bleiben und an seinen Traum glauben soll, obwohl man als Außenseiter und Spinner gilt, weiß man eigentlich schon exakt, worum sich "Adventures of Power" dreht. Alle Zutaten sind da und werden nach bewährtem Rezept zusammengeworfen, bis ein klischeetreues Filmchen dabei herauskommt, das sich mittels Musik von Phil Collins oder Mr. Mister in die Ecke kultiger Trashkunst zu mogeln versucht, dabei aber unterwegs verkümmert. So wirklich zünden will keine Pointe, sodass man sich zwischenzeitlich fragt, ob der Film wirklich darauf abzielt, lustig und unterhaltsam im eigentlichen Wortsinne zu sein oder einfach nur eine schräge Geschichte herunterleiern möchte. Es gibt zwar eine Füller kurioser Elemente, aber an keiner Stelle wird das Potential dieser Elemente ausgereizt oder überhaupt einmal wachgekitzelt. Die Macher müssen sich gedacht haben, dass die Anwesenheit dieser Elemente schon ausreicht. Irrtum.
Das für mich Interessanteste am ganzen Film war das Reglement des finalen Airdumming-Wettbewerbs. Das sagt schon einiges aus.

Sollte man eine Neigung zu Filmen wie die um "Bill & Ted", den "Bubble Boy" oder "Joe Dreck" haben, kann man mal einen Blick auf den Luftprügler Power werfen. Wer die DVD ersteht, bekommt eine interessant gestaltete Hülle mit rundem Sichtfenster. Das soll wohl davon ablenken, dass auf der DVD selbst die Extras nur aus fremden Trailern bestehen. Mitunter ist auch die Technik des Hauptfilms arg im nicht wirklich ansehnlichen Bereich, denn es waren kleine Störeffekte am oberen Bildrand zu sehen. (mp)

Wertung: 2 von 10 Punkten (2 von 10 Punkten)

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